Garbiñe Muguruza gewinnt zum ersten Mal in Wimbledon

Garbine Muguruza hält nach ihrem Sieg die Wimbledon-Trophäe "Venus Rosewater Dish". | dpa



Als das Hawk-Eye beim letzten Ballwechsel auf der Videoleinwand gezeigt hatte, dass eine Vorhand von Williams knapp im Aus gelandet war, fiel Muguruza auf die Knie, schlug sich die Hände vors Gesicht und kämpfte mit den Tränen. Für ihren zweiten Grand-Slam-Titel nach den French Open 2016 erhält sie einen Siegerscheck über umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro. In der Weltrangliste wird sie sich in der kommenden Woche von Platz 15 auf Rang fünf verbessern.

Die 37 Jahre alte Williams verpasste ihren sechsten Wimbledon-Titel und den ersten bei dem Rasenklassiker seit 2008 sowie die Chance, sich als älteste Gewinnerin in der Turniergeschichte zu verewigen.

„Es fühlt sich unglaublich an, hier gegen Venus gespielt zu haben. Ich habe immer davon geträumt, hier zu gewinnen. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe“, sagte Muguruza mit der silbernen Venus Rosewater Dish in den Händen und grüßte ihren abwesenden Trainer Sam Sumyk mit den Worten: „Hier ist sie.“

Zum ersten Mal seit dem Umbau des Centre Courts im Jahr 2009 musste ein Damen-Finale unter dem geschlossenen Dach gespielt werden, weil es den ganzen Vormittag über leicht geregnet hatte. Probleme mit der Atmosphäre oder dem doch schon recht ramponierten Rasen schienen aber beide Spielerinnen nicht zu haben.

Mit einem Ass eröffnete Williams das insgesamt fünfte Duell mit Muguruza. Die Spanierin wiederum, die im Achtelfinale die Vorjahresfinalistin Angelique Kerber bezwungen hatte, startete mit einem Doppelfehler in ihr erstes Aufschlagspiel.

Bei 3:2-Führung hatte Williams den ersten Breakball der Partie, vergab ihn aber. Muguruza bot sich diese Chance beim Stand von 3:3, doch auch sie nutzte diese nicht. Nach 38 Minuten wehrte Muguruza zwei Satzbälle ab, machte vier Punkte nacheinander und glich zum 5:5 aus. Zum 6:5 gelang Muguruza ein Break, anschließend gestattete sie ihrer Kontrahentin keinen einzigen Spielgewinn mehr.

Der zweite Durchgang dauerte mit 26 Minuten etwa halb so lang wie der erste. Williams wirkte erstaunlich fahrig und am Ende entnervt von der aggressiven und kompromisslosen Spielweise der nicht nachlassenden Muguruza. 25 leichte Fehler unterliefen der älteren der beiden Williams-Schwestern. Zwei Jahre nach ihrer Final-Niederlage gegen Serena Williams zeigte Muguruza dagegen keine Schwäche und holte sich die faire Umarmung der Verliererin am Netz ab. (dpa)