Die 23-jährige Löwenerin, derzeit Nummer 37 der WTA-Weltrangliste, benötigte beinahe zwei Stunden, um die Kroatin (WTA 81) mit 7:6 (7/5) und 7:5 unter die Verlierer zu schicken. Damit steht sie erstmals im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Gegnerin in der Runde der letzten Acht ist Jelina Switolina. Die an Nummer 4 gesetzte Ukrainerin machte bei ihrem 6:3 und 6:0 kurzen Prozess mit der Tschechin Denisa Allertova (WTA 130). Die gleich alten Mertens und Switolina haben im WTA-Circuit bislang noch nie gegeneinander gespielt. Die Begegnung findet nach belgischer Zeit in der Nacht zum Dienstag statt. Durch ihren Sieg gegen Martic wird sich Mertens in die Top25 des Damentennis verbessern. „Platz 25? Oh, das wusste ich nicht“, so reagierte die Löwenerin auf den Sprung, den sie in der Weltrangliste machen wird.
Viertelfinalgegnerin Switolina ist Nummer vier der Setz- und der Weltrangliste.
Mertens erwischte einen ausgezeichneten Start und führte im ersten Satz bereit mit 4:0, ehe Martic ihren Rhythmus fand. Vor allem mit ihrem Aufschlag konnte sie die Belgierin nun in Verlegenheit. Sie machte das doppelte Break wett, doch im Tiebreak behielt Mertens das dickere Ende für sich.
Hart umkämpft war auch der zweite Durchgang, in dem sich beide Spielerinnen nichts schenkten. Bei 5:4 und eigenem Aufschlag hatte die 23-Jährige den ersten Matchball, ließ diese Chance jedoch ungenutzt. Zwei Spiele später und nach insgesamt 119 Minuten Spielzeit war der Sieg dann doch unter Dach und Fach. „Das ist fantastisch“, jubelte Mertens-Trainer und -Lebenspartner Robbe Ceyssens.
„Das war ein sehr enges Match, in dem mehrere Details den Ausschlag gegeben haben“, meinte Petra Martic zu ihrem Ausscheiden. Die 27-Jährige zollte ihrer Gegnerin ein großes Lob. Jeden Punkt gegen Elise muss man sich erkämpfen. Ich hatte zwischenzeitlich den Eindruck, gegen eine Mauer zu spielen“, so die Kroatin.
Trotz des ersten Satzverlustes im Turnier hat auch Rafael Nadal das Viertelfinale der Australian Open erreicht. Der Weltranglisten-Erste aus Spanien besiegte am Sonntag den Argentinier Diego Schwartzman 6:3, 6:7 (4:7), 6:3, 6:3. Der Erfolg des 31 Jahre alten Vorjahresfinalisten stand nach 3:51 Stunden fest. Nadal bekommt es beim ersten Grand-Slam-Tennisturnier des Jahres nun am Dienstag mit dem früheren US-Open-Champion Marin Cilic zu tun.
Für Nadal und Wozniacki geht es im Viertelfinale weiter.
Der Kroate setzte sich gegen den Spanier Pablo Carreño Busta 6:7 (2:7), 6:3, 7:6 (7:0), 7:6 (7:3) durch und feierte seinen 100. Sieg bei einem Grand Slam. Auch der Brite Kyle Edmund erreichte die Runde der besten Acht in Melbourne. Der Weltranglisten-49. gewann gegen den Italiener Andreas Seppi 6:7 (4:7), 7:5, 6:2, 6:3. Der 23-Jährige steht zum ersten Mal bei einem der vier wichtigsten Turniere im Viertelfinale. Er ist – neben dem in diesem Jahr verletzt fehlenden Andy Murray – erst der zweite britische Profi seit John Lloyd im Jahr 1985, der bei den Australian Open im Viertelfinale steht.
Bei den Damen zog die amtierende WTA-Weltmeisterin und frühere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki zum ersten Mal seit 2012 wieder in das Viertelfinale Down Under ein. Die 27 Jahre alte Dänin gewann ohne Probleme gegen die Slowakin Magdalena Rybarikova 6:3, 6:0. Wozniacki hatte im Oktober die WTA-WM in Singapur gewonnen und ist beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an Nummer zwei gesetzt. Im Kampf um den Einzug in das Halbfinale trifft sie am Dienstag auf Carla Suárez Navarro. Die 29 Jahre alte Spanierin setzte sich gegen Anett Kontaveit aus Estland nach 2:17 Stunden 4:6, 6:4, 8:6 durch.
Achtelfinal-Ergebnisse
Herren: Rafael Nadal (Spanien/Nr. 1) – Diego Schwartzman (Argentinien/Nr. 24) 6:3, 6:7 (4:7), 6:3, 6:3, Marin Cilic (Kroatien/Nr. 6) – Pablo Carreno Busta (Spanien/Nr. 10) 6:7 (2:7), 6:3, 7:6 (7:0), 7:6 (7:3)
Damen:Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 2) – Magdalena Rybarikova (Slowakei/Nr. 19) 6:3, 6:0, Carla Suarez Navarro (Spanien) – Anett Kontaveit (Estland/Nr. 32) 4:6, 6:4, 8:6, Elise Mertens (Belgien) – Petra Martic (Kroatien) 7:6 (7:5), 7:5, Jelina Switolina (Ukraine/Nr. 4) – Denisa Allertova (Tschechien) 6:3, 6:0. (belga/sid)
