Sebastian Vettel strahlt in Sotschi

WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel hat im Ferrari die klare Tagesbestzeit im Freitags-Training zum Großen Preis von Russland aufgestellt. | afp

Zum Auftakt vor dem Rennen am Sonntag (14 Uhr) benötigte WM-Spitzenreiter Vettel auf seinem schnellsten Umlauf 1:34,120 Minuten, sein Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen hatte als Zweiter rund zweieinhalb Zehntelsekunden Rückstand. Erst dahinter reihten sich die Silberpfeile ein: Valtteri Bottas (+0,670) wurde Dritter vor Vettels großem Rivalen – der WM-Zweite Hamilton hatte rund sieben Zehntel Rückstand auf den Deutschen, der zwei der bisherigen drei Saisonrennen gewann. Stoffel Vandoorne landete im Nachmittag auf Platz 16.

Grundsätzlich wird Mercedes in Sotschi wieder stärker eingeschätzt.

„Dieser Abstand ist nicht realistisch“, schränkte Vettel gleich ein: „Ich denke, Mercedes wird morgen keine Probleme haben, das hier ist eine sehr gute Strecke für sie. Man kann hier vieles noch verschleiern, deshalb schaue ich erstmal nur auf unsere Leistung. Die schnelle Runde war okay, viel wichtiger war, was wir danach im Renntrimm gemacht haben.

Mercedes hatte am Freitag Pech mit Verkehr auf der Strecke, schien aber auch grundsätzlich noch Zeit auf die Roten zu verlieren. Das überrascht, denn zumindest auf einer schnellen Runde war Mercedes in dieser Saison trotz der Probleme stets stärker als Ferrari. Für das Qualifying am Samstag (14 Uhr) verspricht dies angesichts des doch großen Abstandes Spannung, die erste Ferrari-Pole seit Singapur 2015 scheint möglich.

Grundsätzlich wird Mercedes in Sotschi eigentlich wieder stärker eingeschätzt als etwa beim vergangenen WM-Lauf in Bahrain. Dort hatten die Silbernen am Rennsonntag auf lange Distanz Probleme mit den Hinterreifen, auch beim Saisonstart in Melbourne wurde dies zum Stolperstein. Das Problem: Bei zu hohen Temperaturen überhitzen die Oberflächen der Pneus am W08.

Dieser Problematik widmete Mercedes sich bei den Tests im Anschluss an den Großen Preis in Bahrain ausgiebig. Ob die Maßnahmen Erfolg hatten, „wissen wir aber noch nicht“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff dem SID: „Wir hatten bei den hohen Temperaturen in Bahrain perfekte Laborbedingungen. Aber ob wir das Problem verstanden und behoben haben, werden wir eher bei den kommenden Rennen sehen. Hier in Sotschi vielleicht nicht so sehr, weil der Asphalt sowieso sehr reifenschonend ist.“ Erneuter Reifenärger für Mercedes am Rennsonntag gilt in Sotschi daher als eher unwahrscheinlich. (sid)