Eynatten verteidigt Führung

Die ersten Entscheidungen im DG-Derby fielen erst in der Zeitnotphase nach etwas vier Stunden Spielzeit. Illustration: David Hagemann | 4

Das Eynattener Team traf aufgrund eines Verkehrproblems und Staus durch gesperrte Straßen rund um das Spiellokal erst eine halbe Stunde nach offiziellem Spielbeginn in den Räumlichkeiten des Gegners ein. Die Borgerhouter hatten die Uhren schon gedrückt und waren nicht bereit, diese um eine Viertelstunde zurückzusetzen. Lustigerweise hieß das Spiellokal auch noch „Fair Play“.

Alle acht Spieler der „Grünen“ starteten also mit 30 Minuten weniger Bedenkzeit. „Dies ist im Schachsport schon ein großes Handicap“, so ein KSK-Vereinsverantwortlicher.

Alle acht Spieler der „Grünen“ starteten also mit 30 Minuten weniger Bedenkzeit.

Dieser Nachteil verunsicherte die Spieler des achtmaligen Landesmeisters aber nicht, sondern spornte sie „mit etwas Wut im Bauch“ noch an. Der Mannschaftsaufstellung nach waren die Eynattener etwas favorisiert. Martijn Dambacher war zwar bald in großer Zeitnot, schaffte aber dann durch Sicherheitszüge doch noch ein Remis. Cemil Gulbas an Brett sechs und Dirk Schuh an Brett sieben spielten voll auf Angriff und gewannen so ihre Partien. So konnten sich der Eynattener Teamchef und seine Schützlinge etwas zurücklehnen, stand es doch schon 2,5:0,5 für das Team aus Ostbelgien. Nach vier Stunden Spielzeit fügten Mathias Röder und Patrick Zelbel noch zwei Siege bei, sodass mit 4,5:0,5 der Mannschaftssieg schon einmal geschafft war. Doch der Tabellenführer der 1. Division wollte nun mehr. Daniel Hausrath startete im Endspiel einen Gegenangriff, den er gegen im Docx erfolgreich abschloss (5,5:0,5). Nun gab sich Lars Stark mit einem Unentschieden zufrieden (6:1). Mit einem Dame-Turm-Angriff beschloss Luk Vanstreels diesen „besonderen Schachnachmittag“ siegreich ab.

Der KSK 47 Eynatten trat mit einem 7:1-Auswärtssieg die dann im Gegensatz zur Hinfahrt entspannte Rückreise an – auch, weil die 15. Europapokal-Teilnahme mit fünf Punkten Vorsprung vor dem ersten „Nicht-Europapokalplatz“ wie auch die Vize Landesmeisterschaft schon gesichert ist.

Der SK Borgerhout trifft nun in den beiden letzten Partien auf die Tabellenzweiten Amay und den Tabellendritten Wirtzfeld und dürfte dem Abstieg wohl nicht mehr entrinnen können. Der KSK seinerseits führt mit einem Punkt Vorsprung vor Amay die Tabelle an. Es kommt also zu einem Foto-Finish zwischen diesen beiden befreundeten Vereinen. Eynatten trifft noch auf Fontaine und Gent. Amay noch mit dem etwas leichteren Restprogramm auf Borgerhout und Fontaine. Die Meisterfrage wird dann wohl am letzten Spieltag in der Begegnung Gent gegen Eynatten fallen. (wep)