Zweites Gold für Dumoulin

Tom Dumoulin sicherte sich am Mittwoch im Einzelzeitfahren die Goldmedaille und damit das Regenbogentrikot. | belga

Dumoulin, der in Kanne (Gemeinde Riemst) lebt, bewältigte den 31,1 Kilometer langen Parcours in der Zeit von 44:41 Minuten und gewann erstmals in seiner Karriere das Regenbogentrikot in seiner Lieblingsdisziplin. Bester Belgier war Victor Campenaerts auf Platz 16. Laurens De Plus wurde 22., Yves Lampaert 23.

Ein möglicher Vorgeschmack auf die kommende Tour de France.

Tausende Fans sorgten für Tour-de-France-Atmosphäre, als sich die Radprofis ihren Weg durch die Zuschauermassen in Richtung Ziel bahnten und um die Sekunden kämpften. Im Vergleich zur trostlosen Leere in Katar im Vorjahr lieferten die sportverrückten Norweger den passenden Rahmen.

Die nächste Oranje-Party – am Vortag hatten die Frauen die Konkurrenz demoralisiert – startete Giro-Sieger Tom Dumoulin nach einer beeindruckenden Gala-Vorstellung. Das Giganten-Duell mit dem britischen Tour- und Vuelta-Champion Chris Froome war eine einseitige Angelegenheit. Dumoulin distanzierte am Mittwoch im „Alpe d’Huez des Nordens“ nach 31 Kilometern den früheren slowenischen Skispringer Primoz Roglic um 57,79 Sekunden. Für Froome reichte es nur zu Platz drei – mit 1:21 Minuten Rückstand.

„Das ist unglaublich. Ich bin selbst ein wenig überrascht. Ich wusste, dass ich zu den Favoriten gehöre, aber ich musste ruhig bleiben, und im Regen wollte ich nichts riskieren“, sagte der Sunweb-Kapitän. Die Protagonisten am Mittwoch waren die großen Rundfahrer. Dabei brachte Giro-Champion Dumoulin eine traumhafte Fahrt auf den Asphalt, lag bei der ersten Zwischenzeit nach drei Kilometern schon zehn Sekunden vor Froome.

Und der Vorsprung wurde immer größer. Froome musste am Ende sogar Roglic den Vortritt überlassen und sicherte sich gerade noch seine erste WM-Einzelmedaille, verpasste nach den Siegen in Frankreich und Spanien aber das historische Triple.

Womöglich erhielt die Radsport-Welt bereits einen Vorgeschmack auf die kommende Tour, wenn Dumoulin dann den viermaligen Champion Froome vom Thron stoßen will. In diesem Jahr hatte der Niederländer noch auf einen Start verzichtet.

(dpa/sid)