Tour-de-France-Sieger Froome positiv auf Doping getestet

Gesamtsieg bei der Tour de France, danach auch bei der Vuelta: Es war das Jahr des Christopher Froome. Nach einem positiven Dopingbefund bei der Spanien-Rundfahrt gerät der Dominator des Radsports nun unter Druck. | belga

Bei Salbutamol handelt es sich um ein Mittel, das bei einem entsprechenden Nachweis einer Erkrankung mit einer UCI-Genehmigung verwendet werden darf, allerdings nur mit einer maximalen Konzentration von 1000 Nanogramm pro Milliliter. Bei Froome wurden in der Probe vom 7. September 2000 Nanogramm nachgewiesen. Die UCI sah zunächst von einer Suspendierung ab, sie will zuerst weitere Informationen einholen.

„Es ist weithin bekannt, dass ich Asthma habe, und ich kenne die Regeln genau. Ich weiß auch, dass ich jeden Tag getestet werde, wenn ich Spitzenreiter bin“, teilte Froome in einer Erklärung seines Sky-Teams mit. Weiter heißt es: „Mein Asthma wurde während der Vuelta schlimmer, und so habe ich die Anweisungen der Teamärzte befolgt, meine Salbutamol-Dosierung zu erhöhen. Aber wie immer habe ich mit größter Sorgfalt darauf geachtet, dass die erlaubte Dosierung nicht überschritten wird.“

Er nehme seine Führungsposition im Radsport sehr ernst, fuhr Froome fort, die UCI habe absolut das Recht, die Testergebnisse zu prüfen, „und zusammen mit dem Team werde ich alle Informationen, die sie benötigt, zur Verfügung stellen.“

Der in Kenias Hauptstadt Nairobi geborene Froome hatte am 10. September in Madrid das seltene Sieg-Double aus Tour und Vuelta geschafft. Dies war zuvor nur den großen Franzosen Jacques Anquetil (1963) und Bernard Hinault (1978) gelungen. Froome hatte bei der Vuelta zwei Etappen gewonnen und ab dem dritten Teilstück das Rote Trikot des Spitzenreiters getragen.

Die Urinprobe mit dem positiven Testergebnis wurde einen Tag nach seinem Rückschlag bei der Bergankunft Alto de Las Machucos genommen. Mit der erhöhten Konzentration im Körper gelang es ihm am Tag darauf, den Vorsprung auf seinen ärgsten Rivalen Vincenzo Nibali (Italien) um 21 Sekunden auszubauen. Nach der Zielankunft hatte Froome erklärt: „Ich habe mich heute deutlich besser gefühlt als gestern. Ich glaube, einige Jungs haben heute für ihre Anstrengungen von gestern bezahlt.“ (sid)