„Froome ist kein Fahrer wie jeder andere“

Froome wurde bei der Vuelta mit einem erhöhten Wert des Asthammittels erwischt. | Photo News

„Froome ist kein Fahrer wie jeder andere. Er hat mehr Geld. Er kann mehr Experten aufbringen, die sich in seinem Sinne äußern. Er kann mehr entlastende Dokumente vorlegen. Wir können die Aussagen nicht einfach vom Tisch wischen. Es gilt, den Fall schnell zu lösen, aber die Rechte des Fahrers zu wahren“, sagte Lappartient in einem Interview der Neuen Züricher Zeitung , in dem er auch nochmals auf Tony Martin reagierte, der die UCI im Fall Froome heftig kritisiert hatte.

„Er hat mehr Geld. Er kann mehr Experten aufbringen, die sich in seinem Sinne äußern.“

„Eine Spezialbehandlung für Froome gibt es nicht. Das haben wir Martin erklärt“, betonte der Franzose. Froome war bei der 18. Etappe der Vuelta a Espana im September mit einem deutlich erhöhten Wert des Asthammittels Salbutamol im Urin erwischt worden und muss sich deshalb vor dem Weltverband erklären. Ihm droht eine zweijährige Sperre. UCI und Froomes Team waren mit der Bekanntgabe des positiven Tests erst an die Öffentlichkeit gegangen, als die Zeitungen The Guardian und Le Monde ihre eigenen Rechercheergebnisse zu veröffentlichen ankündigten. Lappartient will, wie er der NZZ sagte, zudem die Kontrollen nach versteckten Motoren in Rädern intensivieren und dabei auch Röntgengeräte einsetzen. „Wir werden sicher mit der Röntgen-Technik arbeiten“, so der UCI-Chef, der durchaus misstrauisch ist, wogegen sein Vorgänger Brian Cookson sich immer skeptisch zu den Berichten über mögliches Motor-Doping geäußert hatte. „Ich hoffe nicht, dass heute in Velos versteckte Motoren eingesetzt werden. Aber ich habe viele Geschichten gehört, und manche Verhaltensweisen wirken merkwürdig. Sollte es einen Fall geben, wäre das ein Desaster für unseren Sport“, betonte Lappartient und hob sich auch damit von der Argumentation Cooksons ab. (dpa)