„Vor der Kür war ich schrecklich nervös“: Hendrickx (18) landet auf Platz 16



Die 15 Jahre alte Moskauer Eiskunstläuferin Alina Sagitowa hat die erste Goldmedaille für die Olympischen Athleten aus Russland bei den Winterspielen gewonnen. Die Europameisterin bezwang am Freitag in Pyeongchang mit 239,57 Punkten ihre drei Jahre ältere Teamkollegin Jewgenija Medwedjewa (238,26). Bronze ging an Kaetlyn Osmond (231,02) aus Kanada. Vor vier Jahren in Sotschi hatte in Adelina Sotnikowa erstmals eine russische Eiskunstläuferin Gold für ihr Land geholt. Die belgische Starterin Loena Hendrickx beendete den Wettbewerb auf Platz 16.

„Da war viel Druck auf mir und Schenja. Alle Fans erwarteten von uns Athleten aus Russland, ganz oben zu sein“, sagte Sagitowa, die zugab, äußerst nervös gewesen zu sein. In ihrem Don-Quijote-Vortrag zeigte sie zwei Minuten lang nur Pirouetten, erst im zweiten Teil reihte sie Sprung an Sprung. Hunderte russische Fans im Publikum jubelten und schwenkten Fahnen.

Die zweimalige Weltmeisterin Medwedjewa hätte als letzte Läuferin an ihren Weltrekord von 241,31 Punkten aus dem vergangenen Jahr herankommen müssen, um den Rückstand aus dem Kurzprogramm aufzuholen. Doch in beiden Programmen war ihr die Junioren-Weltmeisterin technisch überlegen. Schon bei der EM im Januar in Moskau, als sie einen Ermüdungsbruch im Fuß gerade überstanden hatte, verlor sie gegen die Jüngere.

Loena Hendrickx bekam vor 12.000 Zuschauern für ihre nicht ganz makellose Kür zu „Diferente“ von Gotan Project weniger Punkte als erwartet, mit insgesamt 171,88 Zählern konnte sie aber leben. „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Ich hatte zwei Wackler drin, aber die verzeihe ich mir“, sagte die 18-Jährige: „Aber unter dem Strich kann ich mit den Punkten und der Leistung leben.“ In der Kurzkür war die Olympia-Debütantin auf Madonnas „Frozen“ gelaufen und lag zwischenzeitlich mit 55,16 Punkten auf Platz 20. „Ich habe nur einen Sprung gemacht und den nicht perfekt. Wenn ich diesen Fehler nicht gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich mit fünf weiteren Punkte belohnt worden“, sagte Hendrickx nach der Kurzkür. „Vor der Kür war ich schrecklich nervös, weil ich wusste, dass ich es nicht noch einmal vermasseln durfte. Nach den ersten vier Elemente, die reibungslos liefen, ging die Anspannung etwas verloren, da ich fühlte, dass alles in Ordnung war“, so die Athletin. In vier Jahren werde sie ganz andere Ambitionen haben. Jetzt laufe sie noch die WM im März in Mailand, dann stehe endlich Urlaub an. (calü/dpa)