Eine hauchdünne Entscheidung: Biathlon-Männer sorgen im Massenstart für einen Krimi

Der Franzose Martin Fourcade sicherte sich hachdünn die Goldmedaille im Massenstart vor dem Deutschen Simon Schempp. | dpa

Der Weltmeister aus Deutschland musste sich am Sonntag im Massenstart nach einem Schießfehler erst im dramatischen Zielsprint dem Franzosen Martin Fourcade (2 Fehler) nur um eine Fußspitze geschlagen geben und holte in Südkorea mit Silber seine erste olympische Einzelmedaille. Bronze ging nach 15 Kilometern an den Norweger Emil Hegle Svendsen (2), der die Deutschen Erik Lesser (2) und Benedikt Doll (1) ebenfalls auf der Zielgeraden noch auf die Plätze vier und fünf verdrängte.

„Danke Simon für diesen fairen Kampf“, so Fourcade nach dem Rennen.

Alle Medaillengewinner, die Top 15 im Gesamtweltcup und die Punktbesten waren bei diesem Massenstart startberechtigt. „Als ich im Ziel lag, war ich mir nicht sicher, wer jetzt der Erste war. Ich habe schon gemerkt, dass es verdammt knapp war“, sagte der 29 Jahre alte Schempp: „Ich bin immer näher gekommen. Wären es noch fünf Meter mehr gewesen, hätte es wahrscheinlich gereicht. Ich bin trotzdem super happy, endlich hat es auch hier gereicht.“ Er vermutete: „Noch fünf Meter mehr, dann hätte ich ihn vielleicht gepackt.“ Die Teamkollegen hoben ihn dennoch auf ihre Schultern wie einen Sieger.

Martin Fourcade freute sich über sein insgesamt viertes Olympia-Gold, hatte aber auch ein paar warme Worte für Schempp übrig: „Simon ist ein so großer Champion. Ich bin wahnsinnig stolz, ihn im Sprint geschlagen zu haben“, so der 29-jährige Franzose. „Danke Simon für diesen fairen Kampf! Das macht meine Goldmedaille noch wertvoller.“

Die beiden Dauerrivalen schenkten sich keinen Meter und blieben bis zum Finale eng zusammen. Am Ende war der nun viermalige Olympiasieger Fourcade um wenige Zentimeter vorn. Biathlet Schempp freute sich kurz nach dem Spurt dennoch über Silber.

(dpa/sid)