Martin Bach aus Schönberg erklimmt die Berge



Am langen Pfingstwochenende rief der Berg sogar zweimal für den Lizenzfahrer des AMC St.Vith. Zum einen wurde am Sonntag in Chimay die Landesmeisterschaft in Belgien eröffnet. Zum anderen erklommen zum 56. Mal in der benachbarten deutschen Eifel die Teilnehmer der Meisterschaften von Deutschland und Luxemburg den Wolsfelder Berg, unter ihnen als Gastfahrer auch Martin Bach.

Mission Titelverteidigung erfolgreich in Chimay gestartet.

In die Mission Titelverteidigung ist der mittlerweile 54-jährige Autohändler höchst erfolgreich gestartet. „Ich habe am Sonntag in der Division der Tourenwagen den ersten Lauf 2018 gewonnen“, berichtet er nicht ohne Stolz: „Und zum anderen habe ich einen neuen Streckenrekord in Chimay aufgestellt.“ Sein etwa 600 PS starker Bergmonster, ein gelb lackierter Mitsubishi Evo 6 RS, war dann am Pfingstmontag einer der Blickfänge in der beschaulichen Ortschaft Wolsfeld, die mit der Traditionsveranstaltung des EMSC Bitburg die gesamte Dorfgemeinschaft mobilisierte.

Hier ging es für Martin Bach zwar nicht um Meisterschaftspunkte. Ehrgeizig war er trotzdem, so wie es sich für einen gestandenen Motorsportler gehört. Der dritte Platz in der Klasse ist sicherlich in Ordnung, doch in den Augen des Routiniers stimmten die Zeiten nicht ganz. „Aufgrund des Doppelprogramms konnte ich im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten am Wolsfelder Berg nicht trainieren“ gab er zu bedenken. Aber mit jedem der drei Anstiege ging es auf der 1,6 km langen Strecke schneller: von 1:13,119 runter auf 1:09,802 Minuten. Der Schönberger, der 2016 nach langer Pause ein geglücktes Comeback im Bergrennsport feierte, kennt ohnehin seine Grenzen: „Wir sind alle keine Thierry Neuvilles, sondern Amateurfahrer, die ein schönes Hobby betreiben.“ Sollte er die Berge so lange unter die Räder nehmen wie der Luxemburger Léon Linden, der mit knapp 80 Jahren immer noch mitmischt, dann wird der Eifeler vorerst noch nicht in Motorsport-Rente gehen.

Übrigens nahm auch Formel-Fahrer Didier Boemer vom East Belgian Racing Team (EBRT) am Wochenende den Pfingstmarathon Chimay-Wolsfeld auf sich und war mit seinen Leistungen durchaus zufrieden. Grundsätzlich stellte der Malmedyer mit Weywertzer Wurzeln aber fest: „Leider sind die Bergrennfahrer in unseren Clubs zahlenmäßig in der Minderheit.“

Roland Braquet aus dem luxemburgischen Grenzort Huldingen, ein weiterer langjähriger Gipfelstürmer aus der Region, brachte sein Gastspiel am Wolsfelder Berg nicht zu Ende: Er drehte sich mit seinem Dallara-VW-Formel 3 beim zweiten Anstieg: Und da in Deutschland nicht die Bestzeit, sondern die Addition der drei Durchgänge gewertet wird, konnte er einpacken.

Es fehlte am Montag der ostbelgische Stammfahrer Andy Heindrichs: Der neue Motor seines Opel Corsa 16V ist noch nicht fertig. Der Burg-Reuländer assistierte aber seinem deutschen Schwager Patrick Orth, der im bärenstarken Opel Kadett 16V sensationell Gesamtsechster wurde und seine Klasse klar gewann.