Modus, Prämien und TV: das Wichtigste zur neugegründeten Nations League

Das ist der Pokal, den es zu gewinnen gilt. | afp



Was ist die Idee hinter der Nations League?

Die Nations League war eine Herzensangelegenheit des ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini. Sein Ansatz: immer Wettbewerb, keine müden Tests mehr. Die Nations League ist ein Ligensystem aller europäischen Teams mit Auf- und Abstieg, am Ende wird sogar ein Pokal ausgespielt – und es gibt einen Qualifikationsanreiz bis hinunter zu den kleinsten Nationen.

Wie ist das Format?

Die 55 UEFA-Mitglieder wurden gemäß ihrer Stärke in vier Ligen (A bis D) eingeteilt. Innerhalb dieser Divisionen gibt es vier Gruppen mit je drei oder vier Mannschaften. In Hin- und Rückspielen werden Auf- und Absteiger ermittelt – alle schlechtesten Teams jeder Gruppe in den Ligen A bis C steigen ab, die Gruppensieger der Ligen B bis D steigen in die nächsthöhere Liga auf. Die vier Gruppensieger der Top-Division A (mit Belgien) qualifizieren sich für das Finalturnier vom 5. bis 9. Juni 2019, bei dem der erste Titelträger ermittelt wird.

Wo findet die Endrunde statt?

Voraussichtlich in Italien, Polen oder Portugal. Diese drei Länder bzw. Verbände haben sich beworben, eine Entscheidung fällt das UEFA-Exekutivkomitee im Dezember. Die Halbfinals werden am 5. und 6. Juni 2019 gespielt, das Spiel um Platz drei und das Finale folgen am 9. Juni 2019.

Welchen Einfluss hat die Nations League auf die EM 2020?

Vier der insgesamt 24 Startplätze für die EM werden über den neuen Wettbewerb vergeben. Die vier Gruppensieger aus den vier Ligen spielen in Playoffs jeweils untereinander mit Halbfinals und Finale einen EM-Startplatz aus. Sollten die Gruppensieger sich bereits über die reguläre Qualifikation für die EM qualifiziert haben, rückt das jeweils nächstbeste Team in die Play-offs nach. Sollten alle Teams in einer Liga schon das Ticket für die Euro 2020 haben, rückt die beste nicht-qualifizierte Mannschaft aus der nächsttieferen Liga nach.

Was wird aus den bisherigen Testspielen?

Ihre Zahl wird kleiner, ganz wegfallen werden sie aber nicht. Und auch vor großen Turnieren wird es weiterhin Länderspiele zum Experimentieren geben

Steigt die Belastung für die Profis?

Nein. Die Nations League besetzt nur Termine, an denen bislang normale Länderspiele stattfanden.

Wie hoch sind die Prämien für den Sieger der Nations League?

Insgesamt schüttet die UEFA 76,25 Millionen Euro an sogenannten Solidaritäts- und Bonuszahlungen an die teilnehmenden Nationen aus. In der höchsten Liga gibt es ein Antrittsgeld von 1,5 Mio. Euro pro Mannschaft. Die Gruppenersten streichen noch einmal 1,5 Mio. ein, der Gesamtsieger erhält in der Liga A 4,5 Mio. Euro. Damit kann ein Team maximal 7,5 Mio. Euro erhalten, in der untersten Liga sind noch eine halbe Mio. garantiert.

Wo sind die Spiele zu sehen?

Die Partien der Roten Teufel werden nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen, sondern „nur“ von RTL TVi und VTM. Außerdem gibt es ausgewählte internationale Partien beim kostenpflichtigen Streamingdienst DAZN. (sid/dpa/calü)