Luis und Hendrik, ich ziehe meinen Hut



29 Spieltage lang konnten die Spieler von Jordi Condom bzw. Claude Makelele nie den eindeutigen Beweis liefern, dass tatsächlich eine erstligareife Mannschaft in den schwarz-weißen Trikots steckt.

Bis gestern Nachmittag. Bis genau das eintrat, was jede Mannschaft braucht, um dem Abstieg doch noch zu entgehen: Ein Spiel, mit Kampf, Willen und mehr Glück als Pech. Vor allem aber ein Spiel, in dem der Funke von den Zuschauern endlich auf die Spieler überspringt.

Wer am Sonntag das Kehrwegstadion besucht hat, weiß ab jetzt, dass selbst ein Verein wie die AS Eupen den sogenannten zwölften Mann hat, der dabei hilft, das scheinbar Unmögliche doch noch möglich zu machen. Die Fans der AS sind „erste Liga“, ihre Spieler bleiben es. Und das vor allem dank zweier Spieler, die im Trubel um die drei Tore von Yuta Toyokawa nicht in den Hintergrund geraten dürfen: Luis Garcia und Hendrik Van Crombrugge.

Spätestens seit Sonntagnachmittag bleibt einem nichts anderes übrig, als vor der Leistung des Spaniers den Hut zu ziehen. Selbst als Eupen zwischenzeitlich mit anderthalb Beinen in der 1. Division B stand, behielt der 37-Jährige die Ruhe und nahm seine Mannschaft buchstäblich an die Hand. Wenn Claude Makelele das Hirn der Eupener Mannschaft ist, ist Luis Garcia Herz, Motor und Seele.

Gleiches gilt für Hendrik Van Crombrugge, der Eupen das bestmögliche Abschiedsgeschenk machte und „seinen“ Verein in der 1. Division hielt. Es braucht nicht nur besondere, fast magische Spiele wie gestern, sondern auch Spieler, die es ernst meinen, wenn sie das Vereinswappen küssen. Eupen hat mindestens zwei davon.