Aernouts schreibt Geschichte



Auch wenn es am Ende „nur“ – sollte man nach einem Ironman überhaupt von „nur“ sprechen dürfen – zu Platz zwei reichte, durfte sich Bart Aernouts wie ein Sieger fühlen. Der 34-jährige Athlet (BMC-Vifit) schrieb am Sonntag Sportgeschichte.

Ersten Athleten, die unter der magischen Grenze von acht Stunden bleiben.

7:56:41 Stunden brauchte der aus Antwerpen stammende Athlet – hinter dem deutschen Sieger Patrick Lange (7:52:39 Stunden) war es das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Ironmans. Lange und Aernouts waren die beiden ersten Athleten, die die magische Grenze von acht Stunden unterbieten konnten. „Es ist fast wie ein Traum, der für mich nun wahr geworden ist. Ich wusste, dass es im letzten Teil des Rennens um alles geht. Und ich habe alles gegeben“, so Aernouts. Sieben Jahre lang hatte er auf einen Podiumsplatz hingearbeitet – und erwischte einen perfekten Tag. Als 40. kam Aernouts, ein eher schwächerer Schwimmer, aus dem Wasser. Vom Rad stieg er mit einem sechsminütigen Rückstand auf die Spitze. In der Vergangenheit schaffte es Aernouts zwei Mal auf den achten Platz. Diesmal sollte es aber besser laufen, viel besser sogar.

Den zweiten Platz, den er auf halber Strecke eroberte, sollte er nicht mehr weggeben und sicherte sich so seinen Eintrag in die Geschichtsbücher. Gleiches konnte Frederik Van Lierde nicht von sich behaupten. Der Sieger von 2013 kassierte wegen einer umstrittenen Entscheidung der Jury eine Fünf-Minute-Strafe, ein Platz unter den Top 10 war vom Tisch. Sieger Patrick Lange unterbot seinen Streckenrekord aus dem vergangenen Jahr (8:01:40) um unglaubliche neun Minuten.

Lange unterbot seinen Streckenrekord um unglaubliche neun Minuten.

„Es ist einfach Wahnsinn. Ich hätte das nie gedacht“, sagte Lange im Ziel, wo er sich die letzte Kraft für etwas ganz Besonderes aufbewahrt hatte: Er machte seiner Freundin auf Knien einen Heiratsantrag. Nicht einmal mit deren Vater hatte Lange das abgesprochen. Bei den Frauen gewann die Schweizerin Daniela Ryf. Sie erzielte den vierten Triumph in Folge. Trotz einer Feuerquallenattacke unmittelbar vor dem Start verbesserte sie den alten Streckenrekord um mehr als 20 Minuten. Die Belgierin Tine Deckers wurde 21. (mn/dpa)