Jenson Button kehrt dank Alonso zurück

Jenson Button kehrt für ein Rennen in den Formel-1-Zirkus zurück. | afp

Ein bisschen Schuld an Fernando Alonsos Ausflug zu den legendären Indy500 hat auch Michael Schumacher. „Wenn ich der beste Fahrer der Welt sein will, habe ich zwei Optionen: Ich gewinne acht Mal die Formel-1-Weltmeisterschaft, einmal mehr als Michael, was sehr unwahrscheinlich ist“, sagte der 35 Jahre alte Champion der Jahre 2005 und 2006. „Die zweite ist: Ich gewinne in verschiedenen Serien zu unterschiedlichen Momenten in meiner Karriere und bin ein Fahrer, der Rennen fahren und gewinnen kann in jedem Auto und in jeder Serie.“

Siege in der Formel 1 sind für Alonso nicht nur rar geworden. Seit quälenden vier Jahren wartet der stolze Asturier auf einen Grand-Prix-Erfolg. Am 12. Mai 2013 feierte er seinen 32. und bislang letzten. Damals noch im Ferrari, eine Ära wie Schumacher gelang ihm aber nicht mal im Ansatz. Das verhinderte Sebastian Vettel im Red Bull, ehe der Deutsche den Iberer im Cockpit der Italiener ablöste. Seit 2015 fährt Alonso wieder für McLaren, aber nur noch hinterher. WM-17., danach WM-Zehnter, aktuell vor dem Großen Preis von Bahrain WM-19.

Also gibt Alonso am 28. Mai ein Gastspiel auf dem legendären Oval in Indianapolis. Er lässt dafür den Formel-1-Klassiker in Monaco aus, den er 2006 und 2007 gewann. Er will stattdessen mit einem Sieg bei den Indy500 den zweiten Teil der Mission „Triple Krone“ – Klassiker-Siege in Monte Carlo in der Formel 1, den Indy500 und den 24 Stunden von Le Mans – erledigen.

„Er wird sicher der beste Fahrer im Paddock sein, aber er wird nicht die Erfahrung der anderen haben“, meinte sein ehemaliger Teamkollege Lewis Hamilton im Formel-1-Fahrerlager in der Wüste von Sakhir. Es werde eine aufregende Herausforderung für Alonso, prophezeite der dreimalige Weltmeister und Mercedes-Pilot, den persönlich ein Abstecher in die MotoGP aber mehr reizen könnte. Ein Formel-1-Rennen würde der 32-jährige Brite aber nicht verpassen wollen.

Dass Alonso bei den Indy500 fährt, war zunächst ein Scherz.

Dabei war es zunächst als Scherz gemeint, als McLaren-Geschäftsführer Zak Brown Alonso auf einen Start bei den Indy500 angesprochen hatte. „Es war einer dieser Witze mit ein bisschen Wahrheit drin“, sagte der Amerikaner. Er habe vor dem Saisonauftakt der Formel 1 in Australien zu Alonso gesagt: „Hey, wir sollten irgendwann Indy zusammen machen.“ Er habe das nur gesagt, um zu sehen, wie Alonso reagiere.

Und wer ersetzt Alonso in Monaco? Jenson Button. Den hatte sich auch Hamilton gewünscht. „Er hat mehr drauf als die anderen gehandelten Fahrer“, hatte Hamilton über den Weltmeister von 2009 und Ex-Teamkollegen gesagt. Am Freitag bestätigte McLaren das Ein-Rennen-Comeback des 37 Jahre alten Briten. „Ich kann mir keinen besseren Ort für meine Rückkehr vorstellen als meine Wahlheimat Monaco“, sagte Button. (dpa)