Hazard-Comeback nach Maß

Eden Hazard (Mitte) hat gleich nach seiner einmonatigen Verletzungspause in der Premier League wieder seinen Torhunger stillen können. | Photo News



Manchester United hat dank eines Tors in letzter Minute das Finale des englischen FA-Cups erreicht. Der französische Fußball-Nationalspieler Anthony Martial traf in der dritten Minute der Nachspielzeit am Samstag im Londoner Wembley-Stadion zum 2:1 (1:0) über den FC Everton. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal kann damit im Endspiel am 21. Mai ihren ersten Titel seit 2013 holen. Finalgegner ist Crystal Palace, das den FC Watford mit 2:1 bezwang.

Nationalspieler Marouane Fellaini brachte den elfmaligen Pokalsieger nach 34 Minuten verdient in Führung. Nachdem Nationalstürmer Romelu Lukaku für den FC Everton in der 57. Minute mit einem Foulelfmeter an United-Keeper David De Gea scheiterte, traf Chris Smalling in der 74. Minute zum 1:1 ins eigene Netz. Doch Martial rettete schließlich die „Red Devils“.

Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben unterdessen in der Premier League durch ein 2:2 (2:0) gegen Newcastle United den Sprung auf Rang sechs verpasst. Die „Reds“ verspielten vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Europa League beim FC Villarreal gegen den Vorletzten Newcastle United einen 2:0-Vorsprung und bleiben in der Tabelle auf Platz sieben, einen Punkt hinter West Ham United. Der englische Fußball-Nationalspieler Daniel Sturridge brachte die Klopp-Elf bereits nach zwei Minuten in Führung, Adam Lallana erhöhte nach 30 Minuten auf 2:0. Nach der Pause schafften Papiss Demba Cissé (48.) nach einem Torwartfehler von Mignolet und Jack Colback (66.) noch den überraschenden Ausgleich für den Tabellenvorletzten. „Wir haben zwei Punkte verloren“, schimpfte der deutsche Coach, der auf Nationalstürmer Christian Benteke verzichtete und nicht auf den verletzten Nationalstürmer Divock Origi bauen konnte.

Bereits vor dem Anpfiff musste Klopp eine schlechte Nachricht hinnehmen. Die Europäische Fußball-Union UEFA und der Verein bestätigten ein mögliches Doping-Vergehen von Leistungsträger Mamadou Sakho beim Europa-League-Spiel bei Manchester United (1:1). Aufgrund der Ermittlungen werde der französische Nationalspieler derzeit nicht für seinen Club zum Einsatz kommen. Dem Innenverteidiger droht eine individuelle Strafe.

Manchester City zeigte sich indes vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Real Madrid in bester Verfassung. Die „Citizens“ bezwangen ohne den geschonten Kevin De Bruyne und den noch nicht ganz fit gewordenen Vnicent Kompany Stoke City mit 4:0 (2:0) und kletterten in der Tabelle zumindest bis Sonntag auf Rang drei. Fernando (35. Minute), Sergio Agüero (43./Foulelfmeter) mit seinem 23. Saisontreffer und Kelechi Iheanacho (64./74.) trafen für den künftigen Club von Bayern-Trainer Pep Guardiola.

Titelverteidiger FC Chelsea siegte derweil ohne Probleme beim AFC Bournemouth mit 4:1 (2:1). Pedro (5.), Willian (71.) sowie Nationalspieler Eden Hazard (34./90.+1) trafen für die Mannschaft von Trainer Guus Hiddink, die nach dem zwölften Saisonsieg auf Platz neun liegt. Hazard traf zum ersten Mal in der Premier League nach gut einem Jahr (3. Mai 2015). Trainer Hiddink sagte nach dem Spiel: „Er hat eine lange Periode mit vielen Rückschlägen hinter sich. Aber er hat hart gearbeitet. Eigentlich sollte er heute nur 45 Minuten spielen, aber er hatte so viel Spaß auf dem Feld, dass er das ganze Spiel bestritten hat.“ Hazard selbst war ebenfalls froh, wieder frei aufspielen zu können. „Ich bin glücklich, denn es ist eine Weile her, dass ich das letzte Mal getroffen habe.“ Hazard hat auch eine ganz klare Meinung zum Titelkampf in der Premier League. „Wir wollen nicht, dass Tottenham Meister wird. Sowohl die Fans als auch die Spieler und der Verein wollen das nicht. Leceister soll es werden, die verdienen es.“

Der Tabellenführer hörte auf Hazard und gewann Sonntagabend in überzeugender Manier mit 4:0 gegen Swansea City. Die Überraschungsmannschaft hat nun acht Punkte Vorsprung auf die „Spurs“ um die Belgier Toby Alderweireld, Moussa Dembélé, Jan Vertonghen und Nacer Chadli, die Montagabend gegen West Bromwich Albion ranmüssen. (sid/dpa/mv)