Hamilton bejubelt „Bonuspunkte“ - Vandoorne ausgeschieden

Sebastian Vettel entzog sich der Jubel-Show von Budapest-Triumphator Lewis Hamilton auf seine Weise. Während der Weltmeister aus England immer wieder das Victory-Zeichen machte und auf seinem Silberpfeil stehend die Ovationen genoss, klatschte Vettel mit seinen Ferrari-Mechanikern ab und spendete ihnen Trost nach der nächsten Niederlage im WM-Titelkampf am Ende einer schwierigen Woche. Der erhoffte Konter im WM-Kampf blieb aufgrund von Wetter-Pech im Qualifying sowie taktischer Fehler der Scuderia im Rennen aus, stattdessen geht der Deutsche nach dem Großen Preis von Ungarn mit der Hypothek von 24 Punkten Rückstand auf Hamilton in die vierwöchige Formel-1-Sommerpause.

Belgiens Fahrer Stoffel Vandoorne: „Das ist eine derbe Enttäuschung.“

Der Brite konnte sein Glück kaum fassen. „Was für ein großartiger Tag für das Team! Das sind Bonuspunkte für uns, mit dem Sieg hier konnten wir nicht rechnen“, erklärte Hamilton: „Am Freitag sahen wir nicht gut aus, aber wir haben uns gesteigert. Mit zwei Siegen in die Sommerpause zu gehen, ist ein Zeichen der Stärke unseres Teams.“ Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff stimmte seinem Star-Piloten zu: „Es ist unglaublich, wir müssen es analysieren. Wir kamen her mit dem Ziel Schadenbegrenzung. Jetzt fahren wir weg mit mehr Punkten als die Konkurrenz.“

Tatsächlich war Mercedes auf dem Hungaroring am Freitag und Samstag bei Hitze und Trockenheit nur die dritte Kraft hinter Ferrari und Red Bull. Der Regen im Qualifying brachte die Wende: Von Startplatz eins aus hatte Hamilton das Geschehen unter Kontrolle. Vettel hätte ihm nur gefährlich werden können, wenn er nach seinem Boxenstopp direkt hinter dem Briten auf die Strecke zurückgekommen wäre.

Der Regen im Qualifying brachte für Mercedes die Wende.

Dieser Plan misslang aufgrund von Zeitverlusten beim Überrunden sowie beim Reifenwechsel selbst. Stattdessen hing Vettel hinter Valtteri Bottas im zweiten Mercedes fest. Erst ein riskantes Überholmanöver fünf Runden vor dem Ende brachte den 31-Jährigen zumindest auf Platz zwei. Bottas schleppte seinen angeschlagenen Boliden auf Rang fünf über den Zielstrich, an ihm zogen noch sein Landsmann Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari und Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (Australien) vorbei.

Belgiens Formel-1-Fahrer Stoffel Vandoorne erreichte indes wieder nicht die Zielflagge. Der Flame musste seinen McLaren-Renault in der 51.Runde abstellen. Diesmal machte ihm das Getriebe einen Strich durch die Rechnung. Dabei war Vandoorne von Platz 15 aus auf Rang neun vorgefahren. „Das ist eine derbe Enttäuschung. Wir hatten einen guten Start und ein gutes Reifenmanagement. Ich musste nur noch ins Ziel kommen, dann hätten wir wieder Punkte gewonnen“, so Vandoorne, der dennoch auch positive Aspekte fand und sich auf das Heimrennen in Spa-Francorchamps (26. August) freut. (sid/dpa/mv)