Große Fußstapfen für Unai Emery

In Paris hatte der Baske für Thomas Tuchel Platz machen müssen. | Photo News

„Ich bin begeistert, zu einem der größten Vereine im Fußball zu kommen“, sagte der neue Teammanager trotz dieser kniffligen Aufgabe voller Vorfreude: „Arsenal ist in der ganzen Welt für seinen Spielstil, sein Engagement für junge Spieler, das fantastische Stadion und die Art, wie der Verein geführt wird, bekannt.“

„Unai hat im Laufe seiner Karriere eine herausragende Erfolgsgeschichte vorzuweisen.“

Diese angesprochene offensive Spielphilosophie, die Wenger in seinen 22 Jahren bei den Gunners in der Vereins-DNA manifestierte, soll Emery nun fortführen. Der 68 Jahre alte Franzose hinterlässt im Norden Londons Erinnerungen an vergangene glorreiche Zeiten. Emery hat nun die schwere Aufgabe, diese wieder aufleben zu lassen.

„Unai hat im Laufe seiner Karriere eine herausragende Erfolgsgeschichte vorzuweisen, er hat einige der besten jungen Talente in Europa entwickelt und spielt einen aufregenden Fußballstil, der perfekt zu Arsenal passt“, sagte Geschäftsführer Ivan Gazidis.

Emery kommt tatsächlich zugute, dass er weiß, wie man Titel gewinnt. Mit dem Pariser Starensemble gewann er in der vergangenen Saison in Frankreich das Double – zu wenig für den anspruchsvollen Scheichklub. Das große Ziel des Triumphs in der Champions League wurde verpasst. Im Achtelfinale war gegen Titelverteidiger Real Madrid Endstation. Nach der Saison verließ Emery Paris und machte damit den Weg für Thomas Tuchel frei.

Diesen immensen Druck, Titel zu gewinnen, hat der Neue bei Arsenal nun nicht mehr. Denn um die wirklich bedeutenden Titel spielen die Londoner schon länger nicht mehr mit. Seit dem verlorenen Champions-League-Finale 2006 gewann der Verein lediglich dreimal den englischen Pokal.

Vor allem mit dem FC Sevilla feierte Emery große Erfolge. Von 2014 bis 2016 gewann er dreimal in Serie die Europa League und empfahl sich damit für höhere Aufgaben in der französischen Hauptstadt. Zuvor hatte er bei seiner ersten Station außerhalb Spaniens in Russland bei Spartak Moskau weniger Erfolg und wurde nach einem enttäuschenden halben Jahr entlassen.

Emery coacht nun erstmals in der Premier League.

Nun tritt er in London in die großen Fußstapfen von Arsène Wenger. Wie schon die Nachfolge von Alex Ferguson nach 27 Jahren bei Manchester United zeigte, ist es alles andere als einfach, ein solch großes Erbe erfolgreich weiterzuführen. Bei den Red Devils hielt Ferguson-Nachfolger David Moyes nur 51 Spiele durch.

Ab der neuen Saison coacht Emery nun erstmals in der Premier League gegen Star-Trainer wie Pep Guardiola (Manchester City) und Jose Mourinho (Manchester United). Gegen beide konnte er in bislang insgesamt 15 Spielen noch nie gewinnen. Wenn der Baske bei den Gunners eine neue Ära einläuten will, muss sich diese Bilanz schnell bessern. (sid)