Vier GrenzEcho-Leser besuchten Spiel in Sotschi: „Alles war perfekt“

Montagmorgen, 4.30 Uhr am Nationalflughafen Zaventem. Bei Dirk Vandriessche und Gitte Andersen aus Kettenis sowie Gerhard Dries und seiner Frau Ilona aus Möderscheid sind die Augen klein, die Vorfreude dafür aber umso größer. Mit insgesamt 350 anderen Fans der Roten Teufel sind sie dabei, wenn Belgien um 17 Uhr auf Panama trifft.

Und den etwas längeren Anlauf, den die Kicker von Nationaltrainer Roberto Martinez einige Stunden später gegen den Außenseiter haben sollten, hatten auch ihre Fans. Von Brüssel geht es im Nationalmannschafts-Flieger „Trident“ an die Küste des Schwarzen Meeres nach Sotschi. Da, wo noch vor wenigen Tagen Lukaku und Co. saßen, dürfen nun ihre Fans Platz nehmen. Und zwei von ihnen standen – um im Fachjargon zu bleiben – vor einem Debüt. „Premiere. Und das doppelt“, gesteht Gerhard Dries vor seinem ersten Flug zu seinem ersten Live-Spiel der belgsichen Nationalmannschaft.

13 Uhr, Landung in Sotschi, einer Küstenstadt, die mit Rennstrecke, Vergnügungsparks und Stadion fast wie ein kleines Disneyland wirkt. Endlich am Ziel- und Spielort. Und das nach vier Stunden Flugzeit, die deutlich ruhiger als erwartet über die Bühne gingen. Bei dem einen oder anderen Supporter war die Müdigkeit dann vielleicht doch größer als die Lust auf ein kühles Getränk. Abkühlung muss warten, für eines ist dafür aber fast nicht genug Platz: Schadenfreunde für Weltmeister Deutschland und dessen Auftaktniederlage gegen Mexiko. Sollte Belgien es besser machen? Ja, sollte es. Drei Mal dürfen sich auch die ostbelgischen Fans vor Ort über einen Treffer der Roten Teufel freuen. „Eine unglaubliche Stimmung und das vom Anfang bis zum Ende. Selbst als die Tore für Belgien gefallen sind, haben die Panama-Fans einfach weitergefeiert. Das hat mich am meisten beeindruckt“, schwärmt Dirk Vandriessche. Genau wie er ist auch seine bessere Hälfte begeistert. „Mich hat es total überrascht, wie sehr auch die Russen mitgefiebert haben. Eine tolle Stimmung.“

Mit Belgien gewinnen an diesem Tag nicht nur seine in Sotschi gefragten Fans, sondern auch und vor allem der im Vorfeld so kritisierte Gastgeber. Denn – zumindest in Sotschi – sind die Stimmung, Organisation und Sicherheit nichts anderes als WM-reif und nahe an der Perfektion.

„Alles war perfekt, da gibt es eigentlich nichts zu kritisieren“, blickt auch Gerhard Dries zurück. „Das war ganz einfach ein tolles Erlebnis. Die ganzen Strapazen haben sich auf jeden Fall gelohnt. Zudem habe ich dank des 3:0-Sieges 16 Punkte beim GrenzEcho-Tippspiel abgeräumt“, ergänzt seine Begleitung. Wenig später geht es zurück zum Flughafen von Sotschi und wieder in die Heimat. Und spätestens dann sind die Augen der meisten Fans wieder deutlich kleiner als die Vorfreude auf das nächste Public Viewing in der Heimat.