Rote Teufel feiern erwarteten Kantersieg



Nationaltrainer Roberto Martinez schickte gegen den Fußballzwerg, der bislang in der FIFA-Weltrangliste keinen Punkt erzielen konnte und demnach mit ein paar anderen Ländern wie Anguilla, Eritrea und Tonga ganz unten steht, keine B-Mannschaft auf das Spielfeld. Der Spanier ersetzte im Vergleich zum Spiel gegen Bosnien-Herzegowina nur die abwesenden Marouane Fellaini (dritte Gelbe Karte), Jordan Lukaku (verletzt) und Romelu Lukaku (angeschlagen) durch Steven Defour, Laurent Ciman und Christian Benteke.

Gibraltar 0:6 Belgien

Ferner setzte Trainer Martinez auf die seit Kurzem eingeführte Dreierkette mit Toby Alderweireld und Jan Vertonghen außen und Laurent Ciman innen.

Dieser belgische „Millionentruppe“ stellte sich eine Mannschaft entgegen, die aus Halbprofis besteht. Der 33-jährige Verteidiger Ryan Casciaro ist Polizist, sein Nebenmann Roy Chipolina Zöllner und Jean-Carlos Garcia Metzger. Nationalmannschaftstürmer Christian Benteke störte das recht wenig. Nach sieben (!) Sekunden traf er zum 1:0, nachdem dem gegnerischen Mittelfeld direkt nach dem Anstoß ein folgenschwerer Fehlpass passierte. So schnell wurde noch nie ein Tor in einer WM-Qualifikation erzielt.

Kapitän Eden Hazard, der am Montagabend wieder nicht mit seinem Bruder Thorgan Hazard gemeinsam auf dem Platz stand, hatte im Vorfeld der Partie betont, dass man in Portugal nicht sei, um Urlaub zu machen, sondern um ein Spiel zu gewinnen. Und Nationaltrainer Roberto Martinez sprach von einem „jungen und enthusiastischen“ Gegner.

Dass Gibraltar die Belgier aber nicht in Bedrängnis bringen sollte, davon konnten sich die größtenteils belgischen Anhänger im Fußballstadion von Faro (Portugal), auf das Gibraltar aufgrund eines fehlenden konformen Nationalstadions ausweichen musste, nach 19 Minuten überzeugen. Axel Witsel nahm Maß, sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht, 2:0.

Nach einer halben Stunde aber hätte die Heimmannschaft fast den Anschlusstreffer erzielt. Thibaut Courtois, der eigentlich einen ruhigeren Arbeitstag erwartet hatte, musste sich strecken und den Ball zur Ecke klären. Im Anschluss blieb es alllerdings eine einseitige Partie. Filip Joos, Sportjournalist der VRT, meinte dazu: „Ein Wettstreit? Das ist eigentlich übertrieben, denn in diesem Wort steckt das Wort Streit.“ Und so konnte Benteke weiter Werbung in eigener Sache machen, und in der 43. Minute zum 3:0 einnetzen.

In der zweiten Halbzeit erhöhten dann Dries Mertens mit seinem neunten Länderspieltor und ersten Treffer seit gut einem Jahr, erneut Stürmer Christian Benteke per Hacke und Eden Hazard mit einem satten Schuss ins linke Eck auf 6:0. Die Messe war da schon längst gelesen.

Das nächste Spiel der Roten Teufel findet am 13. November gegen Estland in Brüssel statt.