16 Tage vor dem ersten Spiel gegen Italien (in Lyon) werden die Personalsorgen von Nationaltrainer Marc Wilmots immer größer. Neben Kapitän Vincent Kompany und Björn Engels fallen nun zwei weitere Verteidiger aus. Gestern Abend, nach dem ersten Training der Roten Teufel in Genk, wurde bestätigt, dass Nicolas Lombaerts die Endrunde in Frankreich verletzungsbedingt verpassen wird. Gleiches gilt mit großer Wahrscheinlichkeit auch für Dedryck Boyata.
Lombaerts haalt de officiële selectie voor het EK niet. Christian Kabasele komt vanavond nog bij de selectie. #belfin #tousenfrance
— Marc Wilmots (@WilmotsMarc) 30. Mai 2016
Nach dem vierten Ausfall eines Verteidigers war Nationaltrainer Marc Wilmots ein weiteres Mal zum Handeln gezwungen. Wilmots handelte und nominierte mit Christian Kabasele einen ehemaligen Spieler der AS Eupen nach. Dort wurde Kabasele, der fast seine gesamte Karriere als Angreifer gespielt hatte, von Trainer Marquez Lopez innerhalb weniger Wochen zum Verteidiger gemacht. Nach dem Wechsel zu Racing Genk im Sommer 2014 entwickelte sich Kabasele zum Leistungsträger. Schnell machte Trainer Peter Maes ihn zum Vize-Kapitän. In der abgelaufenen Spielzeit schaffte Kabasele es mit Racing Genk auf Platz vier. Am Sonntag qualifizierte sich der Verein durch einen 5:1-Kantersieg gegen Sporting Charleroi für die Gruppenphase der Europa League. Und das ist auch ein Verdienst von Christian Kabasele, der keine einzige Minute der insgesamt 41 Pflichtspiele verpasste.
Für einen Sprung in das vorläufige Aufgebot der Nationalmannschaft reichte es zunächst trotzdem nicht. In einem Interview mit dem GrenzEcho in der letzten Woche machte Kabasele keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über die Entscheidung von Wilmots. „Nach solch einer Saison mit Genk hatte ich mir mindestens einen Platz unter den Reservisten erhofft“, so Kabasele. Nun, durch den weiteren Ausfall eines Verteidigers, springt der ehemalige Eupener in letzter Sekunde auf den EM-Zug auf.