Eupenerin Dorothée Naftaniel wohnt im „belgischsten Dorf Frankreichs"

Die Eupenerin Doro Naftaniel und ihr Mann Jean Habets leben seit sechs Jahren im schönen Südfrankreich. | privat



Dorothée Naftaniel und Jean Habets leben seit sechs Jahren in Südfrankreich, genauer gesagt in dem 3.100-Seelen-Ort Portiragnes-Plage, dem „belgischsten Dorf in ganz Frankreich“, wie die 66-Jährige lachend erzählt. In der Nachbarschaft sei ihr Haus nicht das einzige, das in diesen Tagen mit einer großen belgischen Nationalflagge geschmückt ist. „Und einer kleineren französischen Fahne natürlich“, ergänzt sie.

Dorothée Naftaniel ist absolut fußballbegeistert, nicht nur während der Weltmeisterschaft. Aber jetzt erst recht. Alle Begegnungen dieser WM haben sich die beiden Eupener angesehen, abgesehen von einer einzigen: Deutschland gegen Mexiko. „Das haben wir leider verpasst“, bedauert sie.

Die 66-Jährige rechnet den Roten Teufeln derweil sehr gute Chancen auf den Weltmeistertitel aus. Sorgen bereite ihr allenfalls Innenverteidiger Jan Vertonghen. „Der schießt für meinen Geschmack etwas zu oft nach hinten. Und er wirkt auf mich eher unsicher.“

Für das Halbfinal-Spiel am Dienstagabend, das sie und ihr Mann sich Zuhause vor dem Fernseher anschauen möchten, tippt Dorothée Naftaniel auf einen 2:1-Sieg für Belgien. „Ich glaube, dass beide Mannschaften großen Respekt voreinander haben. Wir haben bislang fantastisch gespielt, da kann man nur staunen“, lobt sie. Die Franzosen hätten „zumindest bislang kein schlechtes Spiel gemacht“. Daher sei auch die Stimmung im Land „super“. Super freundschaftlich: „Man wird hier als Belgien-Fan nicht schief angeschaut. Die meisten Franzosen drücken natürlich der eigenen Mannschaft die Daumen, aber viele gönnen auch den Belgiern den Erfolg“, so der Eindruck der Rentnerin. Und auch Dorothée Naftaniel würde sich im umgekehrten Fall für ihre Wahlheimat freuen: „Aber für Belgien noch ein bisschen mehr“, lacht sie. (sue)