Brasilien überzeugte in Russland

Jesse Lingard (links) erzielte den englischen Siegtreffer in Amsterdam. | afp

„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meines Teams. Meine Spieler haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte ein glücklicher brasilianischer Nationaltrainer Tite, der jetzt dem Auftritt gegne Titelverteidigr Deutschland am Dienstag entgegenfiebert. „Jetzt geht es darum, das 1:7 zu vergessen und in Berlin mit Würde aufzutreten. Wir müssen mental stark sein und haben gar keine andere Wahl, als am Dienstag unseren besten Fußball zu spielen“, sagte der Coach in Erinnerung an die historische Halbfinal-Schmach gegen den späteren Titelträger bei der WM 2014 im eigenen Land.

Miranda (53.), Coutinho (62./Foulelfmeter) und Paulinho (66.) hatten innerhalb einer Viertelstunde den Sieg des fünfmaligen Weltmeisters perfekt gemacht. „Ich glaube, wir sind bereit für die Weltmeisterschaft“, resümierte Tite.

Mit England und der Niederlande trafen in Amsterdam zwei große Namen aufeinander, wobei sich die Three Lions, in WM-Gruppe G am 28. Juni Gegner der Roten Teufel, gegen das nicht qualifizierte Oranje mit seinem neuen Bondscoach Ronald Koeman durch einen Treffer von Jesse Lingard (59.) mit 1:0 (0:0) durchsetzten.

Mit dem gleichen Resultat gewann Tunesien sein Testspiel gegen den Iran. Belgiens zweiter WM-Gegner – die Partie findet am 23. Juni statt – bekleckerte sich allerdings nicht mit Ruhm. Den Siegtreffer für die Tunesier erzielte Milad Mohammadi mit einem Eigentor in der 71. Minute. Die Iraner mussten nach einem Feldverweis die letzten zehn Minuten der Partie mit neun Feldspielern auskommen.

Jubeln durfte auch Europameister Portugal, der dank einer grandiosen Spätvorstellung von Weltfußballer Cristiano Ronaldo in Zürich 2:1 (0:0) gegen Ägypten gewann. Der Superstar von Real Madrid traf zweimal in der Nachspielzeit (90.+3/90.+6), nachdem Liverpools Stürmerstar Mohamed Salah (56.) Ägypten in Führung gebracht hatte.

Wenig erfreulich verliefen auch die Tests für WM-Mitfavorit Frankreich und WM-Zuschauer Italien. Die Equipe Tricolore unterlag in Paris Kolumbien 2:3 (2:1). Olivier Giroud und Thomas Lemar hatten eine 2:0-Führung für die Hausherren rausgeschossen, welche Luis Muriel, Falcao und Juan Quintero noch für die Gäste in einen Sieg umwandelten.

Tunesien gewann nur mittels eines Eigentors gegen den Iran.

Italien verlor in Manchester das Prestigeduell gegen Vizeweltmeister Argentinien 0:2 (0:0). Ever Banega (75.) und Manuel Lanzini (85.) sorgten für den Erfolg der Südamerikaner. Der angeschlagene Superstar Lionel Messi wurde bei der Albiceleste, die am Dienstag in Madrid auf Spanien trifft, von Nationaltrainer Jorge Sampaoli geschont.

„Diese Partie war wie ein Finale, und das haben wir sehr gut gespielt“, sagte Sampaoli. Bei den Azzurri, die in Russland nur Zuschauer sind, stand die Trauer um den am 4. März verstorbenen Nationalspieler Davide Astori im Mittelpunkt.

Die Italiener spielten beim Kurzcomeback von Torhüterlegende Gianluigi Buffon mit einem besonderen Trikot. Unter dem Wappen mit den vier Sternen stand in goldenen Buchstaben der Schriftzug „Davide sempre con noi“ („Davide immer bei uns“). 3:0 (1:0) gewann Deutschlands erster Gruppengegner Mexiko im Duell der WM-Teilnehmer gegen Island. Marco Fabian (37.) und Miguel Layun (64./90.+1) trafen für El Tri. Für Fabian war es sein erstes Länderspiel nach seiner Augenverletzung beim Confed Cup 2017.

Niederlagen kassierten dagegen Deutschlands WM-Gegner Schweden und Südkorea. Die Schweden unterlagen dem Chile 1:2 (1:1), Südkorea verlor nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage ebenfalls mit 1:2 (1:1) in Nordirland. (sid/belga)

Ergebnisse

Uruguay – Tschechien 2:0

Mali – Japan 1:1

Aserbaidschan – Weißrussl. 0:1

Zypern – Montenegro 0:0

Mazedonien – Finnland 0:0

Russland – Brasilien 0:3

Norwegen – Australien 4:1

Bulgarien – Bosnien-Herz. 0:1

Türkei – Irland 1:0

Griechenland – Schweiz 0:1

Ungarn – Kasachstan2.3

Tunesien – Iran 1:0

Ukraine – Saudi-Arabien 1:1

Serbien – Marokko 1:2

Österreich – Slowenien 3:0

Deutschland – Spanien 1:1

Italien – Argentinien 0:2

Niederlande – England 0:1

Polen – Nigeria 0:1

Portugal – Ägypten 2:1

Schottland – Costa-Rica 0:1

Frankreich – Kolumbien 2:3

Angola – Simbabwe2:2

Armenien – Estland 0:0

Nordirland – Südkorea 0:0

Kanada – Neuseeland 1:0

Georgien – Litauen 4:0

Sambia – Südafrika 0:2

Katar – Syrien 2:2

Schweden – Chile 1:2

Israel – Rumänien 1:2

Togo – Elfenbeinküste 2:2

Peru – Kroatien 2:0

Mexiko – Island 3:0