Dortmund mit Reus und Batshuayi gegen Bergamo

Mit Nationalstürmer Michy Batshuayi strahlt der BVB auch wieder Torgefahr aus. | afp

Eine Trophäe fehlt noch in der Sammlung von Borussia Dortmund. Das weiß auch Peter Stöger. „Wir haben uns alle den 16. Mai freigehalten, um im Finale dabei zu sein. Das ist unsere Zielsetzung, auch wenn starke Gegner dabei sind“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten vor dem Hinspiel der Zwischenrunde in der Europa League gegen Atalanta Bergamo am Donnerstagabend (19 Uhr).

Der Österreicher erwartet beileibe keine einfache Aufgabe. „Für Leute von außen ist es ein Gegner, der vom Namen her nicht so renommiert klingen mag. Doch Atalanta ist eine Mannschaft, die es den Großen in Italien immer schwer gemacht hat, deswegen sind wir gewarnt“, sagte Stöger über den Tabellen-Achten der Serie A. Gegen defensiv eingestellte Teams tat sich der BVB zuletzt oft schwer. Doch nach der vielversprechenden Rückkehr von Marco Reus gegen den Hamburger SV (2:0) am vergangenen Samstag geht der BVB mit viel Selbstbewusstsein in das Duell. Dank Belgiens Nationalstürmer Michi Batshuayi, als Ersatz für den zum FC Arsenal abgewanderten Pierre-Emerick Aubameyang verpflichtet, strahlt der BVB auch wieder Torgefahr aus.

„Wir sind ein großer Verein in Europa. Unser Anspruch muss es sein, so weit wie möglich zu kommen“, gab sich Julian Weigl im Interview mit dem „Kicker“ angriffslustig. Der BVB geht nach dem enttäuschenden Abschneiden in der Champions League und dem wechselhaften Bundesliga-Saisonverlauf nicht unbedingt als erster Titelkandidat ins Rennen, doch die Chance auf den Coup ist da.

Der Favoritenkreis ist allerdings erstaunlich groß: Auch der AC Mailand, Atletico Madrid, der FC Arsenal, der SSC Neapel, Lazio Rom oder Olympique Lyon, in dessen Stadion das Endspiel steigt, wollen ihre Möglichkeiten im zweithöchsten europäischen Wettbewerb nutzen. „Wenn man sieht, welche Mannschaften dieses Jahr dabei sind, dann kann man nicht von einem Trostpreis sprechen“, sagte Verteidiger Ömer Toprak.

Den Dortmundern bietet sich die Gelegenheit, ihre durchwachsene Saison doch noch mit einem Titel zu krönen. Mit 19 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München ist der Zug in der Bundesliga bereits abgefahren, auch im DFB-Pokal ist der Titelverteidiger nicht mehr vertreten. Verzichten muss der BVB zumindest im Hinspiel aber wohl auf Shinji Kagawa (Sprunggelenksverletzung).

Bergamo ist für die Dortmunder ein machbarer Gegner, doch die Italiener reisen nach zuletzt acht Auswärtsspielen ohne Niederlage mit breiter Brust an. „Es ist eine gut organisierte Mannschaft, die in der Verteidigung sehr aktiv arbeitet. Sie haben eine körperbetonte Art und Weise zu spielen – man kann es typisch italienisch nennen – mit großer Qualität im Umschaltspiel“, warnte Stöger. Wie unangenehm die Italiener sein können, musste Dortmund bereits in der Saisonvorbereitung erfahren: Bergamo gewann dank eines Treffers des Slowenen Josip Ilicic mit 1:0. In einem europäischen Wettbewerb standen sich die beiden Mannschaften noch nie gegenüber. (sid)