Gruppenerster Jean-Pierre Ernst: "Da wird sich noch sehr viel tun"

Die Gruppe "DE JULES" führt nach der Vorrunde die Rangliste an. | Helmut Thönnissen



Hinter dem Namen „DE JULES“ verbergen sich fünf Männer: Daniel Schröder (94 Pkt.), Werner Arimont (82 Pkt.), Jean-Pierre Ernst (78 Pkt.), Yves Chantraine (66 Pkt.) und Guido Franssen (64 Pkt.). Mit durchschnittlich 76,8 Punkten führen sie nach der Vorrunde die Gruppenrangliste an.

Sie alle verbindet nicht nur die Liebe zum Fußball, sondern vielmehr zum Karneval. Denn „DE JULES“ ist eigentlich ein Karnevalsverein. „Wir haben im Verein überlegt, wer Interesse daran hat, die Spiele zusammen zu schauen. Und wenn wir sie schon gucken, dann tippen wir auch“, erinnert sich Jean-Pierre Ernst an den Gründungstag der Gruppe. „Wir haben damals nicht daran gedacht, dass wir mal oben stehen werden“. Kein Wunder, schließlich war das Tippspiel für die Herren auch erst nur spaßiger Zeitvertreib. Die Karnevalisten tippten einfach munter drauf los, von einer Taktik noch weit entfernt. Bis dann Belgien auf den ersten Gegner Italien traf. Ab da wurde es ernst: „Da haben wir erst rausgekriegt, dass man auch nach oben rücken kann. Dann kam Spannung rein“, erzählt Ernst, der als Polizeibeamter in Raeren arbeitet. Seitdem sprechen sich die Fünf immer ab: „Gehen wir voll auf Risiko? Tippen wir alle dasselbe oder machen wir 50/50?“

Nicht nur vor dem Spiel wird heiß diskutiert. Immer, wenn das nächste Ergebnis feststeht, werde erstmal per WhatsApp gecheckt, wer wo jetzt steht. Denn auch innerhalb der Gruppe geht es seit dem ersten Tipp auf und ab in der Rangliste. „Das ist reine Glückssache“, meint Ernst. Der 43-Jährige weiß, wovon er redet. Schließlich kennt er sich in Sachen Fußball aus, steht mit seinem Schwager Daniel Schröder und Guido Franssen bei den Alten Herren in Hauset regelmäßig auf dem Platz. „Wir haben alle mit Fußball was am Hut. Dass wir Fußballexperten sind, will aber nichts heißen“, muss der Raerener deshalb zugeben. So hat zum Beispiel Guido Franssen bisher „nur“ 64 Punkte ergattern können und bildet damit das Schlusslicht der „DE JULES“. Daniel Schröder hingegen kann mit 94 Punkten sogar noch auf den Einzelsieg hoffen – momentan belegt er mit einem anderen Tippspieler den zweiten Platz. Immerhin ist einer unter ihnen nicht zum ersten Mal beim GrenzEcho-Tippspiel dabei: Yves Chantraine hat 2010 zur WM in Südafrika mit seiner damaligen Gruppe „Gut Schluck Hauset“ den Sieg eingefahren. Er dümpelt aber auch mit 66 Punkten weiter hinten.

Wenn die Roten Teufel in den französischen Stadien auf ihre Kontrahenten treffen, organisiert immer einer der Männer ein Rudelgucken bei sich zu Hause. Dann wird gemeinsam mitgefiebert. Vor allem in der K.o.-Phase wird es heikel, meint Ernst: „Es wird sich noch sehr viel tun. Da kommt Bewegung rein. Wir hoffen, dass wir noch lange um den ersten Rang spielen können, weil es packend ist.“Und auch, weil der Gewinn reizvoll ist: VIP-Karten für das Spiel der AS Eupen gegen Standard Lüttich, möchte sich selbstredend keiner der Herren vor der Nase wegschnappen lassen.

Der 43-Jährige ist überzeugt, dass die Bonusfragen den schmalen Grad zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Dabei weiß er überhaupt nicht, wen seine Teamkollegen eigentlich als EM-Sieger auserkoren haben. „Über die Bonusfragen haben wir noch gar nicht gesprochen“, so Ernst. „Ich tippe auf Belgien.“