14 Städte haben sich als Ausrichter für mögliche Fußball-EM 2024 in Deutschland beworben

Der Signal Iduna Park in Dortmund dürfte als Stadion gesetzt sein. | dpa

„Vier verliert“ – das Ausrichter-Casting für die EM-Endrunde 2024 geht in die heiße Phase. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mitteilte, haben sich 14 Städte als Schauplatz für eine mögliche zweite EM in Deutschland beworben. Allerdings werden nur zehn Kandidaten den Zuschlag bekommen. Die Entscheidung fällt am 15. September.

„Die Begeisterung in den Städten, die Qualität der Stadien und das hohe Know-how an allen Standorten werden starke Argumente für unsere Bewerbung sein. Die Anforderungen an alle Bewerber waren schon im nationalen Bewerbungsverfahren sehr hoch“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Der Verbandsboss versicherte, dass das zuständige Bewerbungskomitee seine Empfehlung anhand „klar definierter und transparent nachvollziehbarer Kriterien“ geben wird: „Es ist uns wichtig, dass jeder Bewerber im Anschluss an die Auswahl erfährt, warum er ausgewählt wurde oder warum er nicht berücksichtigt werden konnte.“

Nach einem detaillierten Auswahlverfahren, bei dem unter anderem die Aspekte der Stadionkapazität, der Sicherheit und des Standortes als wichtige Faktoren geführt werden, dürften die vier Spielstätten in Hamburg (Nordlicht), Berlin (Hauptstadt), München (Rekordmeister) und Dortmund (Fußballtempel) sicher dabei sein. Wahrscheinlich ist auch eine Zusage an Frankfurt/Main als Sitz des DFB und an Leipzig als Vertreter der neuen Bundesländer. Zudem buhlen im Norden Bremen und Hannover, im Süden Nürnberg und Stuttgart sowie im Westen Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach und Gelsenkirchen um den Zuschlag.

„Die Städte und Stadien haben viel Zeit und Engagement in ihre Bewerbungen investiert“, sagte Generalsekretär Friedrich Curtius: „Jetzt gilt es unter Berücksichtigung der hohen Anforderungen der UEFA die Unterlagen nach klar definierten Kriterien zu analysieren und auf dieser Basis dann im Präsidium die richtige Auswahl zu treffen, damit wir mit der stärksten Bewerbung und den schlagkräftigsten Argumenten bei der UEFA ins Rennen gehen können.“ Der DFB rechnet sich große Chancen aus, nach 1988 wieder eine EM-Endrunde nach Deutschland zu holen. Im September 2018 wird die Europäische Fußball-Union (UEFA) entscheiden, ob Deutschland den Zuschlag erhält oder der einzige Konkurrent Türkei sein erstes großes Turnier ausrichten darf. Um die geeigneten Städte beziehungsweise Stadien zu wählen, hatte der DFB bereits beschlossen, die von der UEFA geforderte Netto-Sitzplatzkapazität in der Kategorie I von mindestens 50.000 auf mindestens 60.000 anzuheben. Zudem wird es eine regionale Einteilung geben, um EM-Spiele in ganz Deutschland zu ermöglichen. In jeder der vier Zonen werden mindestens einer und maximal vier Bewerber sein.

Die große Fußball-Bühne ist für die Ausrichter höchst lukrativ. Während der Heim-WM 2006 erzielte das Gastromiegewerbe in Deutschland 300 Millionen Euro mehr Umsatz – Hunderttausende Touristen strömten in die Städte. Kein Wunder, dass sich fast jede Stadt mit einem annähernd ausreichenden Stadion mit dem EM-Traum befasst hatte. (sid)