Leroy Sané kehrt dorthin zurück, „wo alles begann“

<p>Leroy Sané kehrt zurück an seine alte Wirkungsstätte.</p>
Leroy Sané kehrt zurück an seine alte Wirkungsstätte. | afp


Der Besuch in der Heimat ist kurz, aber emotional. Wenn Leroy Sané heute (21 Uhr) mit dem englischen Fußball-Meister Manchester City zu seinem alten Klub Schalke 04 zurückkehrt, trifft der 23-Jährige auf viele Freunde und Verwandte. Und den Klub, bei dem „alles begann“.

Für den deutschen Nationalspieler, der als Ausnahmetalent der Königsblauen im Sommer 2016 für 50 Millionen Euro nach England wechselte und dort zum internationalen Topspieler reifte, ist das Achtelfinale in der Champions League nur ein kurzes Wiedersehen. Eine spätere Rückkehr in den Ruhrpott, in dem er geboren wurde und aufwuchs, hat Sané aber bereits in Aussicht gestellt.

„Ich denke schon, dass ich irgendwann zurückkommen werde“, sagte der Flügelstürmer, der sich unter Star-Trainer Pep Guardiola bei den „Citizens“ zu einem Leistungsträger entwickelt hat. Er könne sich eine Rückkehr gegen Ende seiner Karriere vorstellen. „Es ist dann wahrscheinlich die einzige Option, dahin zurückzukehren, wo alles begann.“

Als Neunjähriger war Sané von Wattenscheid 09, dem Verein, bei dem sein Vater Souleyman zu Beginn der 1990er in der Bundesliga Tore schoss, in die Schalker Jugendabteilung gewechselt. Er begeisterte mit seinen Tricks und seinem Tempo, brachte aber auch seine Trainer auf die Palme.

U19-Coach Norbert Elgert wechselte ihn einmal schon nach zehn Minuten aus, weil er mit der Einstellung des selbstbewussten Talents nicht einverstanden war. „Das war eine wichtige Erfahrung für mich. Damals dachte ich, ich müsste nicht mehr so viel investieren, da ich es schon in die erste Mannschaft geschafft hatte“, sagte Sané rückblickend. Heute ist er Elgert dankbar: „Er hat mich als Spieler vorangebracht. Ich habe daraufhin viel an mir gearbeitet. Und es hat sich ausgezahlt, weil ich da bin, wo ich jetzt bin.“

Den kometenhaften Aufstieg vom A-Jugend-Stürmer zum teuersten Schalker Verkauf und Nationalspieler innerhalb weniger Monate schien Sané allerdings zunächst nicht zu verkraften. Spätestens seit er sich ein riesiges Tattoo, das ihn selbst beim Torjubel zeigt, auf den Rücken stechen ließ, galt er als abgehoben und selbstverliebt. Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw nahm Sané überraschend nicht mit zur WM 2018 in Russland, Toni Kroos tadelte den Hochveranlagten anschließend für seine Körpersprache, die manchmal den Eindruck vermittle, es sei ihm egal, ob seine Mannschaft gewinne.

Bei Guardiola, der ihn hin und wieder auch einbremste, hat sich Sané zumindest sportlich hervorragend entwickelt. Nach Schwierigkeiten im ersten Halbjahr (auch aufgrund von Verletzungen) startete er durch: In 118 Pflichtspielen hat Sané bislang 35 Tore erzielt und 41 weitere Treffer vorbereitet. (sid)

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