Isco zerstört die Träume von Atlético - Real steht im Finale

Im Nationalstadion von Wales kann Rekord-Champion Real gegen die „Alte Dame“ als erstes Team in der Historie des wichtigsten Vereinswettbewerbs im europäischen Fußball seinen Titel erfolgreich verteidigen.

In der letzten Europa-Nacht im legendären Hexenkessel Estadio Vicente Caldéron trug sich lediglich Isco (42.) in die Torschützenliste des spanischen Rekordmeisters ein, der acht Tage zuvor das Hinspiel dank dreier Tore von Superstar Ronaldo 3:0 gewonnen hatte. Die tapferen Gastgeber waren durch Saúl (12.) und Torjäger Antoine Griezmann (16./Foulelfmeter) in Führung gegangen. Trotz der starken Vorstellung hielt am Ende für Vorjahres-Finalist Atlético das Europacup-Trauma gegen die „Blancos“ an. Die „Colchoneros“ legten vor 50.000 Zuschauern in der baufälligen Kultstätte gegen das Team von Trainer Zinedine Zidane wie angekündigt los wie die Feuerwehr. Permanent angefeuert vom ihrem argentinischen Coach Diego Simeone kannten die Atlético-Profis nur eine Richtung. Real war in der Anfangsphase sichtlich irritiert über den furiosen Auftritt der Gastgeber.

Folgerichtig gingen die „Rojiblancos“ frühzeitig in Führung. Nach einer Ecke von Koke war Saúl per Kopf zur Stelle und sorgte erstmals für ohrenbetäubenden Jubel bei der eigenen Anhängerschaft. Torjäger Griezmann legte dann vom Punkt nach, nachdem Raphaël Varane im Real-Strafraum Fernando Torres unfair von den Beinen geholt hatte. Für Griezmann war es der sechste Treffer im laufenden Wettbewerb. Real zeigte sich sichtlich beeindruckt und hatte bis zum Anschlusstreffer von Isco nicht viel zu bieten. Weder von Ronaldo noch von Toni Kroos war vor der Pause viel zu sehen. Nach der Pause drückte der Außenseiter weiter, Real stand aber in der Defensive weitaus besser als in den ersten 45 Minuten und ließ kaum noch etwas zu. Griezmann und Co. versuchten zwar weiter mit unbändigem Einsatz, das Wunder wahr zu machen, bis auf eine Doppelchance durch den eingewechselten Kevin Gameiro und Nationalspieler Yannick Ferreira-Carrasco, die Real-Keeper Keylor Navas in der 66. Minute zunichte machte, sprang aber aus den Bemühungen nicht mehr heraus. Real ließ letztlich bei sintflutartigem Regen in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und konnte seine erste Niederlage in der Königsklasse seit über 13 Monaten problemlos verkraften. (sid)