Dortmund glaubt gegen die „Spurs“ an ein Wunder

<p>Axel Witsel und Dortmund schwächeln derzeit.</p>
Axel Witsel und Dortmund schwächeln derzeit. | dpa

Marco Reus musste nicht lange nachdenken. Natürlich sei Aufgeben keine Option, sagte der Kapitän von Borussia Dortmund vor dem Achtelfinale-Rückspiel in der Champions League gegen Tottenham Hotspur und betonte: „Ich glaube, dass wir in der Lage sind, das Unmögliche zu schaffen.“

Und zwar das 0:3 aus dem Hinspiel heute Abend (21 Uhr) noch umzubiegen. „Hier in diesem Stadion ist schon öfter Geschichte geschrieben worden. Wir brauchen eine Top-Leistung und müssen an unser Maximum kommen“, sagte der zuletzt verletzte und schmerzlich vermisste Reus, dessen Kreativität und Torgefahr gegen den englischen Spitzenklub unbedingt gebraucht wird: „Das ganze Umfeld glaubt daran, und auch wir müssen daran glauben.“ Faktisch spricht wenig dafür, dass dem aus dem Tritt geratenen BVB das sportliche Wunder gelingt. In der Bundesliga ist das komfortable Polster des Tabellenführers aufgebraucht, im DFB-Pokal war gegen Werder Bremen Endstation – und nun droht das frühe Aus in der ersten K.o.-Runde der Königsklasse.

„Wir müssen in den entscheidenden Momenten die Tore erzielen und die richtige Balance finden“, sagte Reus: „Und wir wissen, dass wir Tore machen können.“ Tatsächlich war in den vergangenen Wochen die Offensive nicht das große Problem, sondern die vielen groben Fehler und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr. „Es ist wichtig, positiv zu bleiben, zu arbeiten, die Fehler zu analysieren und sie abzustellen.“ Am besten schon am Dienstag – auch wenn BVB-Trainer Favre weiß, dass „es sehr schwer wird“, wie er betonte. Er fügte aber grinsend an: „Man weiß nie, alles ist möglich. Wir müssen sehr, sehr clever spielen.“

Sonst läuft der BVB Gefahr, wie im Hinspiel vor drei Wochen unterzugehen. In London hatte Dortmund die Partie über lange Zeit offen gestaltet und war sogar teilweise deutlich überlegen – verlor dann aber völlig den Faden und die Orientierung. Vor allem die beiden späten Gegentreffer vom überragenden Nationalspieler Jan Vertonghen (83.) und Fernando Llorente (86.) könnten schwer wiegen.

Hoffnung macht den Dortmundern ein Blick in die Statistiken der Königsklasse: Bereits zwölf Mal wurden Hinspiel-Niederlagen mit drei Toren Differenz noch gedreht.

Reus, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses ausgefallen war und erst beim 1:2 in der Liga beim FC Augsburg sein Comeback gefeiert hatte, ist angriffslustig: „Ich fühle mich gut, und ich habe die Kraft, auch notfalls über 120 Minuten zu gehen.“ (sid)

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen

Dortmund:Bürki – Hakimi, Akanji, Zagadou, Diallo – Witsel, Delaney – Sancho, Reus, Guerreiro – Götze. – Trainer: Favre

Tottenham: Lloris – Aurier, Alderweireld, Sanchez, Vertonghen – Sissoko, Winks – Son, Eriksen, Lucas Moura – Kane. – Trainer: Pochettino

Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment