Bayern feiern Prestigesieg gegen Paris, aber erobern nicht Platz eins

Bayerns Robert Lewandowski (hier im Zweikampf mit Thiago Silva) schoss das 1:0. | afp

Um Paris auf dem Weg ins Achtelfinale Platz eins streitig zu machen, fiel der Sieg allerdings um zwei Tore zu niedrig aus. Die Bayern ziehen als Zweiter hinter dem französischen Spitzenklub in die K.o.-Runde ein.

Robert Lewandowski (8.) mit seinem dritten Saisontor in der Königsklasse und Tolisso (37.) ließen die Bayern nach einer gnadenlos effizienten ersten Halbzeit vom Gruppensieg träumen. Doch nach dem 1:2 von Supertalent Kylian Mbappe (50.) war dieser Traum geplatzt, obwohl Tolisso (69.) noch einmal erhöhte.

Bayern-Trainer Jupp Heynckes überraschte 70.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena mit seiner Aufstellung: Kein Jerome Boateng, kein Javi Martinez und zunächst auch kein Arturo Vidal und Thomas Müller. Dafür durften in Niklas Süle, Sebastian Rudy und Tolisso Spieler ran, die sonst eher in der zweiten Reihe stehen. Und: Franck Ribery stand erstmals wieder in der Startelf – als Kapitän.

Die Bayern brauchten entsprechend eine Weile, um sich zu finden. Paris war technisch stärker, hatte mehr vom Spiel und war stets gefährlich, wenn es mal Platz bekam. Mbappe prüfte Torhüter Sven Ulreich früh (3.). Die Münchner hielten anfangs mit einfachen Mitteln dagegen: Disziplin in der Defensive – und lange Bälle nach vorne. Das und eine hohe Einsatzbereitschaft reichten, die Schwächen der Gäste offenzulegen.

Der Bayern-Führung ging ein langer Ball von Ulreich voraus, eine Flanke des starken James legte Kingsley Coman per Kopf Lewandowski auf. Der Pole vollstreckte aus der Drehung mühelos. Doch auch danach brannte der Rekordmeister kein spielerisches Feuerwerk ab, legte vor allem Wert auf Sicherheit. Neymar, von den Bayern immer wieder hart attackiert, scheiterte an Ulreich (34.).

Wie beim ersten Treffer lief auch der Angriff vor dem 2:0 über links, von wo erneut James wunderbar auf den Kopf von Tolisso flankte. PSG reagierte mit wütenden Angriffen, Ulreich rettete erneut gegen Neymar (43.).

Ein genialer Moment von dessen Sturmpartner Edinson Cavani reichte jedoch, um die aufkeimenden Hoffnungen der Bayern auf Rang eins zu zerstören. Der perfekte Lupfer des Uruguayers auf den Kopf von Mbappe brachte den Anschluss.

In der Folge wurde die Partie offener, weil die Bayern dem Gegner nun mehr Räume boten. Julian Draxler (60.) und Mbappe (61.) hätten das beinahe genutzt. Heynckes leitete mit Müllers Einwechslung für Ribery die Schlussoffensive ein, und Tolisso schlug nach Comans überragender Vorarbeit noch einmal zu. (sid)