„Wir fahren nach München, um dort zu gewinnen“

André Hahn: „Die Bayern sind schlagbar.“ | afp

Die Münchner Mini-Krise ist beendet, jetzt will der FC Bayern nachlegen: Nach dem 4:1 in der Champions League gegen PSV Eindhoven soll Borussia Mönchengladbach im Bundesliga-Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) das nächste „Opfer“ der endlich wieder gierigen Mannschaft von Carlo Ancelotti werden – doch der selbstbewusste VfL hofft selbst auf drei Punkte.

Neuer: „Jetzt müssen wir wieder was vorlegen und zeigen, dass wir der FC Bayern sind.“

„Wir wollen auf jeden Fall nach München fahren, um zu gewinnen. Die sind schlagbar, und wir werden ihnen alles abverlangen“, sagte Torschütze André Hahn nach dem 2:0 der Borussia bei Celtic Glasgow.

Gladbach hat sich in der jüngeren Vergangenheit wieder zu einer Art Angstgegner der Bayern gemausert: Vergangene Saison gab es dank eines Hahn-Treffers ein 1:1 in der Arena, ein Jahr zuvor sogar einen 2:0-Sieg; keines der letzten vier Duelle ging verloren (zwei Siege).

Doch die Bayern sind wild entschlossen, dem Spuk ein Ende zu machen – wie schon gegen Eindhoven mit dem ersten Sieg nach drei Pflichtspielen ohne Erfolg. „Wir müssen die Gier und Leidenschaft beibehalten, dafür sind wir da, dafür sind wir Profis“, sagte der herausragende Arjen Robben. In der Königsklasse mögen die Münchner mit sechs Punkten als Gruppenzweiter hinter Atlético Madrid (neun) wieder auf Kurs steuern, doch in der Bundesliga sehen sie sich nach zwei Unentschieden weiter in der Bringschuld. „Wir haben in den letzten Spielen was liegen lassen. Jetzt müssen wir wieder was vorlegen und zeigen, dass wir der FC Bayern sind“, sagte Torhüter Manuel Neuer. Dieses Gütesiegel hatte Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge der Mannschaft zuletzt abgesprochen – gegen die PSV hat sie sich weitgehend rehabilitiert. Auch dank Robben, der das 1:0 von Thomas Müller (13.) vorbereitete. Nach dem zweiten Treffer durch Joshua Kimmich (21.) leitete sein Solo das wichtige 3:1 von Robert Lewandowski (59.) ein. Das 4:1 gegen seinen Ex-Klub erzielte Robben selbst (84.). Doch nicht nur dem Niederländer missfiel die Schwächephase rund um die Pause, in der für die Gäste mehr drin war als das Tor von Luciano Narsingh (41.). „So wie zuletzt nicht alles schlecht war, ist jetzt nicht alles super“, sagte Kapitän Philipp Lahm.

Dass die Bayern vor allem beim Umschalten von Angriffs- auf Abwehrmodus weiter Probleme haben, will Gladbach ausnutzen. „Dieser Sieg gibt uns Rückendeckung, wir fahren gestärkt dahin. Wir haben gezeigt, dass wir es auswärts doch können“, sagte Hahn, der die Führung durch Lars Stindl (57.) vorbereitete und das 2:0 (77.) selbst erzielte. Damit sorgte er fast im Alleingang für einen Stimmungsumschwung. „Vor dem Spiel haben alle gesagt, dass wir bei einer Niederlage abgeschrieben sind – und jetzt wird schon von Platz zwei geredet. So schnell kann das gehen“, sagte Hahn. Während Sportdirektor Max Eberl betonte, das Ziel bleibe Platz drei und damit das Überwintern in der Europa League, eröffnete Hahn den Angriff auf Manchester City: „Die sind in Schlagdistanz, ganz klar. Und Celtic und ManCity müssen noch zu uns, da haben schon viele Mannschaften Probleme gehabt.“ (sid)