Bundesliga und Sky sehen Gefahr für Geschäft durch illegale Streams

Experten schätzen aber, dass Clubs, Profi-Ligen und Sender durch illegale Livestreams pro Saison Einnahmen in einem mehrstelliger Millionenbereich entgingen. | dpa

Livestreams von Fußballspielen sind im Netz meist kostenlos zu finden. Deren Betreiber handeln gegen das Gesetz. Lizenzhalter warnen Internetnutzer davor, die organisierte Kriminalität durch den Besuch dieser Seiten zu unterstützen.

Die deutschen Lizenzhalter von Fußballübertragungen sehen durch illegale Livestreams ihre Geschäfte bedroht. «Digitale Piraterie gefährdet die qualitativ hochwertige TV-Berichterstattung der Bundesliga und die dahinterliegenden Geschäftsmodelle», erklärte die Deutsche Fußball Liga (DFL) der dpa. Die Streamingseiten, die durch werbefinanzierte Portale oder unerlaubte Abo-Modelle finanziert werden, stecken oft in internationalen kriminellen Strukturen. Deren Betreiber agieren meist vom Ausland, was die Ermittlungen der Polizei erschwert.

Die DFL und der Pay-TV Sender Sky beobachten eine immer größere Zahl dieser Angebote im Netz und eine zunehmende Professionalisierung der Anbieter. Diese Form der Piraterie sei längst Bestandteil der internationalen Cyber-Kriminalität geworden, heißt es bei Sky. Ein besonders großes Problem bestünde bei Fußball-Übertragungen. Viele Internetnutzer seien sich nicht im Klaren darüber, dass sie mit einem Besuch dieser Seiten die organisierte Kriminalität unterstützten, sagte ein Sky-Sprecher. Auch Rechtsexperten sehen eine Nutzung dieser Dienste kritisch.

Im Jahr 2013 war die englische Premier League mit einer Klage gegen eine illegale Streaming-Plattform FirstRow1.EU erfolgreich.

Da weder die genaue Zuschauerzahl noch die Zahl der Streaminganbieter bekannt seien, können weder Sky noch DFL den genauen finanziellen Schaden beziffern. Experten schätzen aber, dass Clubs, Profi-Ligen und Sender durch illegale Livestreams pro Saison Einnahmen in einem mehrstelliger Millionenbereich entgingen.

Im Jahr 2013 war die englische Premier League mit einer Klage gegen eine illegale Streaming-Plattform FirstRow1.EU erfolgreich. Deren Betreiber hatte für Sport- und Unterhaltungsprogramme eine monatliche Gebühr kassiert. Den Schaden, den allein diese Webseite angerichtet habe, schätzte die Premier League auf umgerechnet 12 Millionen Euro. (dpa)