Leon Goretzka auf Besuch in seiner neuen Heimat

Am Samstag läuft der 23-jährige Leon Goretzka gegen seinen künftigen Klub Bayern München auf. Sein Traum: ein Schalke-Abschied mit Pokalfinale. | dpa



„Die ganze Situation wird natürlich jetzt nochmal ein bisschen aufkochen, aber beim letzten Mal hat die Mannschaft es ganz gut geschafft, das von sich wegzuhalten und ich habe das auch hinbekommen. Ich glaube, dass es nach dem Spiel relativ schnell wieder abebbt“, sagte der 23-Jährige.

Der Mittelfeldspieler wechselt im Sommer ablösefrei an die Isar, wo er einen Vierjahresvertrag unterschrieben hat. Bayerns aktueller Trainer Jupp Heynckes warnte Goretzka, den er als „sehr reif für sein Alter“ lobte, am Freitag schon einmal vor: „Er muss das Anspruchsniveau kennenlernen. Es ist eine andere Welt, auch Leon Goretzka wird das zu spüren bekommen.“

Bevor es soweit ist, möchte Goretzka mit den Königsblauen noch ins Finale des DFB-Pokals einziehen und am liebsten den Titel gewinnen. „Das wäre für mich ein überragender Abschied, wenn wir das schaffen würden, nach Berlin zu reisen. Das ist auch ein Stück weit unser Ziel, mein Ziel, die Mannschaft nochmal dahin zu führen“, sagte Goretzka nach dem 1:0 der Königsblauen im Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg.

Der Confed-Cup-Sieger könnte bereits im Halbfinale wieder auf seinen künftigen Arbeitgeber treffen. Das spielt für ihn aber offenbar keine Rolle. „Jetzt sind es noch einmal 90 oder 120 Minuten. Wir wollen diesem Verein, den Fans, der Mannschaft ermöglichen, diese Reise nach Berlin anzutreten“, sagte Goretzka: „Dafür werden wir alles geben, egal gegen welchen Gegner.“

Zunächst geht es aber darum, im Kampf um die Champions-League-Plätze weiter zu punkten. „München ist die beste Mannschaft in Deutschland. Aber wir wollen etwas mitnehmen“, sagte Goretzka, der weiterhin das Vertrauen von Trainer Domenico Tedesco spürt. „Natürlich brennt Leon auf diese Partie“, meinte der Coach: „Es ist eine große Aufgabe bei den Bayern, das pusht ihn!“

Goretzka freut es, dass sich im Vorfeld dieser Partie auch die Wogen bei den Verantwortlichen geglättet haben. Schalke-Manager Christian Heidel, der wie ein Löwe um eine Vertragsverlängerung des Schalke-Juwels gekämpft hatte, sagte der Sport Bild: „Ich kann die Bayern verstehen, dass sie einen guten Spieler wie Leon Goretzka verpflichten.“

„Etwas übertrieben“ findet Chrisitan Heidel aber die Aussage von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, der sich damit rühmte, dass Bayern den Spieler in der Bundesliga gehalten habe: „Bayern hat ihn verpflichtet, weil Leon Bayern helfen kann. Punkt. Das ist absolut nachvollziehbar.“ Das Verhältnis zum FC Bayern sei „trotzdem völlig unbelastet“. (sid)