HSV: Bernd Hollerbach im Anflug

Der langjährige HSV-Profi soll schon am Montagmittag in der Hansestadt als Retter vorgestellt werden und ab 15 Uhr die erste Trainingseinheit leiten.

Der 48-Jährige trug von 1996 bis 2004 das Trikot der Rothosen. Als Cheftrainer begann er ein Jahr später beim Hamburger Amateurklub VfL 93. Überregional als Coach bekannt wurde „Holler“ zwischen 2014 und 2017, als er die Würzburger Kickers von der Regionalliga mit zwei Aufstiegen hintereinander in die Zweite Liga führte. Laut Bild wird der einstige Abwehrspieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 unterschreiben.

Klubboss Heribert Bruchhagen übernahm auch eine Mitverantwortung für die prekäre Lage beim HSV.

Knapp 30 Stunden vor dem Einstieg seines Nachfolgers hatte Gisdol schneller als der Verein selbst sein Ende beim Bundesliga-Dino bestätigt. „Ich möchte jetzt erst einmal heim und das sacken lassen. Ich hätte gern weitergemacht,“, sagte der 48-Jährige, ließ die Seitenscheibe seines Noch-Dienstwagens vor rund 30 Journalisten wieder hochsurren und räumte ein letztes Mal seinen reservierten Parkplatz vor dem Volksparkstadion.

Erst eine knappe halbe Stunde später bestätigte der Klub mit einer dürren Mitteilung die Trennung, das „uneingeschränkte Vertrauen“ war nach nur einer Woche schon wieder aufgebraucht – rund 14 Stunden nach dem ernüchternden 0:2 gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln. Es war das sechste Spiel in Serie ohne Sieg, die vierte Niederlage in Folge für den HSV.

„Vorzeitige Trennungen von Trainern sind grundsätzlich nicht gewollt, aber wir glauben, dass neue Impulse zwingend notwendig sind, um das nach wie vor angestrebte Ziel Klassenerhalt zu erreichen“, erklärte HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Das erneut harmlose Auftreten gegen Köln ließ die Verantwortlichen an der Elbe endgültig umdenken.

Der neue Trainer soll die Verunsicherung in der Mannschaft lösen.

Wie der 69-Jährige am Mittag bestätigte, sei die Entscheidung für den Trainer einstimmig gewesen.

„Sie ist uns allerdings nicht leicht gefallen. Es gab keine Alternative. Der neue Trainer soll die Verunsicherung in der Mannschaft lösen“, sagte Bruchhagen.

Aber der Klubboss übernahm auch eine Mitverantwortung für die prekäre Lage beim HSV: „Wir haben die jetzige Situation, so wie sie ist, nicht vorhergesehen und müssen uns nun auch selbst hinterfragen.“

Zusammen mit Gisdol müssen auch dessen bisherige Co-Trainer Frank Fröhling und Frank Caspari den HSV verlassen. Das sonntägliche Vormittagstraining leitete Athletikcoach Daniel Müssig, unterstützt von Torwarttrainer Stefan Wächter. (sid)