Heynckes: „Werden noch stärker“

Der FC Bayern zeigte Dortmund am Samstagabend seine Grenzen auf. | afp

Nach der beeindruckenden Machtdemonstration im deutschen Clasico legte Jupp Heynckes die Messlatte noch einmal ein gutes Stück höher. „Wenn unsere Verletzten Manuel Neuer, Thomas Müller, Jerome Boateng und Franck Ribery wieder zurückkommen, dann werden wir noch stärker, dann können wir wieder viel besseren Fußball spielen“, sagte der Trainer-Altmeister entschlossen nach dem 3:1 (2:0) von Bayern München in der Höhle des Löwen beim ewigen Rivalen Borussia Dortmund.

Nach der beeindruckenden Machtdemonstration im Clasico legte Jupp Heynckes die Messlatte noch einmal ein gutes Stück höher.

In den kommenden Tagen der Länderspiel-Pause wird aber erst einmal sein geliebter Schäferhund Cando zu seinem Recht kommen. Der 72-Jährige hat seit seinem neuerlichen Amtsantritt an der Säbener Straße am 9. Oktober innerhalb von nur 27 Tagen mit dem Titelverteidiger die Vormachtstellung im deutschen Fußball zurückerobert und die Konkurrenz in Angst und Schrecken versetzt.

Nach dem siebten Spieltag lagen die kriselnden Bayern noch fünf Punkte hinter den BVB, nach dem elften Spieltag beträgt der Vorsprung auf den schwächelnden Pokalsieger sechs Zähler. Zuvor hatten die Bayern unter dem Ancelotti-Nachfolger Vizemeister RB Leipzig in Liga und Pokal in die Schranken gewiesen und zudem frühzeitig das Achtelfinale in der Champions League perfekt gemacht.

„Man sollte den Ball flach halten. Man konnte vor vier Wochen nicht voraussagen, dass wir jetzt sechs Punkte vor Dortmund und vier vor Leipzig stehen. Das haben wir uns hart erarbeitet. Wir haben in den letzten viereinhalb Wochen auf dem Trainingsfeld und in den Besprechungen überragend gearbeitet“, sagte der Triplesieger von 2013, der versehentlich den ersten Abschnitt seiner vierten Amtszeit bei den Bayern um ein paar Tage verlängerte. Seiner Mannschaft stellte er nach einem knappen Monat in jeder Beziehung ein tolles Zwischenzeugnis aus, aber trotz der sieben Siege in den sieben Spielen unter seiner Regie ist er noch lange nicht zufrieden. Zwar habe man auch beim BVB zeitweise „überragend“ gespielt, aber „das war noch nicht meisterlich“.

Dies könne man in der Kürze der Zeit aber auch nicht verlangen. „Das waren wahnsinnig strapaziöse Wochen. Wir haben in allen Bereichen viel und hart gearbeitet. Das ermüdet irgendwann, deshalb freue ich mich auf die Länderspielpause“, sagte Heynckes, unter dessen Regie die Bayern insgesamt 23 Pflichtspiele ungeschlagen sind.

„Ich bin total glücklich, es macht unter diesem Trainer einfach wieder total Spaß“, sagte Arjen Robben.

Dass der FCB innerhalb eines knappen Monats den Turnaround geschafft hat, ist für die Profis in erster Linie das Verdienst von Heynckes. „Ich bin total glücklich, es macht unter diesem Trainer einfach wieder total Spaß“, sagte Arjen Robben.

Der ehemalige niederländische Nationalspieler und Kapitän hatte mit seinem Führungstreffer (17.) den Sieg eingeleitet. Der wiedergenesene Torjäger Robert Lewandowski mit einem spektakulären Hackentreffer (37.) und David Alaba (67.) zogen den Dortmundern endgültig den Zahn, der Gegentreffer von Marc Bartra (88.) konnte die gute Stimmung bei den Bayern nicht trüben.

Der ehemalige Dortmunder Kapitän Mats Hummels traut dem Braten aber noch nicht und warnte vor Übermut: „Ich glaube nicht, dass es langweilig wird. Wir sind nicht ewig weit weg. Wir müssen weiter performen.“ Zuvor wolle man aber erst einmal „durchschnaufen“.

Das gilt insbesondere für Heynckes, der in den kommenden Tagen mal im Kreis seiner Familie auftanken kann – und natürlich bei den Spaziergängen mit Cando. (sid)