Heynckes feiert ideales Comeback - Hertha-Spieler setzen Zeichen

Die Spieler von Hertha knieten vor dem Anpfiff der Partie gegen Schalke 04 auf dem Spielfeld. In den USA knien zahlreiche Sportler vor der amerikanischen Hymne, um unter anderem gegen Polizeigewalt und Diskriminierung zu protestieren. | Annegret Hilse/dpa

Jupp Heynckes hat bei seinem Comeback auf der Trainerbank des FC Bayern München einen Einstand nach Maß hingelegt. Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen erledigte der Fußball-Rekordmeister die Pflichtaufgabe gegen den SC Freiburg am Samstag souverän und locker mit 5:0 (2:0). Dritter bleibt die TSG 1899 Hoffenheim, die gegen den FC Augsburg im heimischen Stadion aber nicht über ein 2:2 (0:0) hinauskam. In ganz anderen Tabellenregionen befindet sich dagegen der Hamburger SV, der nach dem 2:3 (1:1) beim FSV Mainz 05 auch das sechste Spiel nacheinander ohne Sieg blieb.

Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol rutscht damit immer tiefer in die Krise, die der FC Schalke 04 durch das 2:0 (0:0) bei Hertha BSC gerade noch abgewendet hat. Nach zuvor drei sieglosen Partien sorgten Nationalspieler Leon Goretzka (54. Minute) mit seinem Elfmetertreffer und Angreifer Guido Burgstaller (79.) dafür, dass die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco zumindest vorerst auf den fünften Platz vorrückte.

Die Bayern bleiben als Zweiter ärgster Verfolger von Borussia Dortmund. Heynckes setzte bei seinem Comeback mit Boateng, Alaba, Martínez, Robben und Müller auf fünf Akteure, mit denen er 2013 das Triple gewonnen hatte. Die Tore aber schossen andere. Ein Eigentor von Freiburgs Julian Schuster (8.) leitete den ungefährdeten Sieg ein, Coman (42.), Thiago (63.), Robert Lewandowski (75.) und Josuha Kimmich (90.+3) erhöhten für Heynckes‘ Team.

Einen bitteren K.o. erlebte Hannover 96 beim 1:2 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt – Rebic erzielte in der 90. Minute den Siegtreffer für die Gäste und besiegelte damit die zweite Niederlage des Aufsteigers unter Trainer André Breitenreiter. Sebastien Haller (10.) für Frankfurt und Salif Sané (36.) erzielten die weiteren Tore.

Hooligans gingen in Hannover aufeinander los.

Der Fußball-Nachmittag wartete auch mit einigen Randerscheinungen auf. So haben sich rund 80 Hooligans in Hannover geprügelt. Einem Sprecher zufolge gingen die radikalen Fußballfans von Eintracht Frankfurt und Hannover 96 am Nachmittag aufeinander los. Als die Polizei eintraf, flüchteten die Tatverdächtigen. Beamte konnten dennoch sieben Angehörige sowohl der hannoverschen als auch der Frankfurter Hooliganszene stellen. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs ein.

Hertha-Protest gegen Diskriminierung: Profis, Dardai und Preetz knien

Ein ganz anderes Zeichen setzte das Team von Fußball-Bundesligist Hertha BSC. Es schloss sich kollektiv dem Protest amerikanischer Sportler gegen Diskriminierung an. Die elf Profis auf dem Platz, die Ersatzspieler, das Trainerteam um Pal Dardai und unter anderen auch Geschäftsführer Michael Preetz knieten vor dem Anpfiff der Partie gegen den FC Schalke 04 am Samstag und hakten sich einander an den Armen unter. „Hertha BSC steht für Vielfalt, Toleranz und Verantwortung! Für ein Berlin, dass auch in Zukunft weltoffen ist!“, kommentierte der Verein die Aktion via Twitter. (dpa)