FC Bayern München will wieder will Stärke demonstrieren

Sollte der FC Bayern beim SC Freiburg gewinnen, ist der Branchenführer zum 22. Mal Herbstmeister - im Januar. | dpa



Nur die Umgebung soll frostig werden, die Leistung dagegen herzerwärmend: Im Kühlschrank Schwarzwald-Stadion will Bayern München gleich eine Demonstration der Stärke abliefern, Kälte hin oder her. „Es wird kalt – für uns, aber auch für Freiburg. Da gibt es keinen Vorteil“, sagte Trainer Carlo Ancelotti vor dem Bundesliga-Jahresauftakt am heutigen Abend.

Ancelotti: „Jedes Spiel ist wie eine Prüfung, jedes Spiel kann ein Problem werden.“

Der Blick aus dem Fenster lässt es kaum erahnen. Aber sollte der FC Bayern beim SC Freiburg gewinnen, ist der Branchenführer zum 22. Mal Herbstmeister – im Januar. Wintermeister war Ancelottis Mannschaft ja bereits – im Dezember. Den Auftritt gegen RB Leipzig kurz vor Weihnachten möchte der Italiener gerne mitnehmen. „Es ist wichtig, wir wollen an das Spiel anknüpfen“, sagte er.

Auch Arjen Robben verlangt einen überzeugenden Auftakt, eine Anlaufphase könne sich der FC Bayern jetzt nicht (mehr) leisten. „Wir müssen sofort in den Rhythmus kommen“, sagte der 33-Jährige. Die positive Vorbereitung sei schön und gut, er sei auch der Ansicht, „dass wir besser werden. Aber sagen können wir es alle: Wir müssen es auch zeigen.“ Dabei wartet ein Gegner, der als Aufsteiger eine wirklich beeindruckende Runde spielt. Und auch den Münchnern wird das Team von Trainer Christian Streich nichts schenken. „Unser Spielstil ist laufintensiv, darauf müssen sich die Bayern erstmal einstellen. Wir werden alles rauspowern, was wir haben“, sagte Edeljoker Nils Petersen, und Torwart Alexander Schwolow ergänzte: „Wenn wir einen überragenden Tag erwischen, ist es selbst für Bayern kein Kinderspiel.“

Ancelotti weiß das. „Jedes Spiel ist wie eine Prüfung, jedes Spiel kann ein Problem werden“, sagte er. Doch Ancelotti ist eben auch einer, der seine Teams zumeist besonders gut auf die entscheidende Saisonphase eingestimmt hat.

Wieder einsatzbereit ist der Franzose Kingsley Coman.

„In der ersten Hälfte darf man Fehler machen, in der zweiten nicht“, hatte er im Trainingslager in Katar bereits gesagt. Den zeitweise holprigen Herbst hat der Italiener für ein möglichst glanzvolles Frühjahr billigend in Kauf genommen. Es war im Grunde der größte Kritikpunkt an seinem Vorgänger Pep Guardiola, dass er es nicht schaffte, die Bayern in Höchstform zu bringen, wenn es wirklich darauf ankam. Trainerlegende Ottmar Hitzfeld ist überzeugt, dass Ancelotti eben das gelingt. „Ancelotti ist ein Meister des Haushaltens. Er hat die Substanz in der Mannschaft im Blick“, sagte er dem „Münchner Merkur“.

Ein wenig hat diese Substanz im Winter gelitten, aber eben nur ein wenig. Der im Spätherbst starke Thiago (Oberschenkelblessur) und Jerome Boateng (Brustmuskel-OP) werden im Breisgau fehlen, dazu wurde Holger Badstuber an Schalke 04 verliehen. Ancelotti sorgt das kaum, er sieht keine Notwendigkeit personell nachzujustieren. „Ich ändere meine Meinung da nicht“, sagte er.

Wieder einsatzbereit ist nach längerer Zwangspause der Franzose Kingsley Coman, ebenso wie Arturo Vidal nach einer Rippenprellung. „Wir erwarten ein Spiel mit hoher Intensität“, sagte Ancelotti noch, aber auch das: „Ich denke, die Mannschaft ist in einer guten Verfassung. Ich habe ein gutes Gefühl.“ (sid)