Favres Qual der Wahl - BVB trifft heute auf Frankfurt

BVB-Coach Lucien Favre plagen vor dem Duell mit Eintracht Frankfurt einige Verletzungssorgen. Im Mittelfeld hat er es mit einem Luxusproblem zu tun. | Photo News

Lucien Favre lächelt etwas gequält. Der mögliche Sprung an die Tabellenspitze ist zwar verlockend, doch die kniffligen Personalentscheidungen vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt heute Abend (20.30 Uhr) trüben ein wenig die Laune des Trainers von Borussia Dortmund. „Das ist das Schwierigste für einen Trainer. Man muss ehrlich sein“, sagte Favre vor dem Auftakt des 3. Spieltages in der Fußball-Bundesliga.

Favre stehen mindestens 25 Profis zur Verfügung.

Mario Götze kam in den ersten beiden Spielen überhaupt noch nicht zum Einsatz, der Deutsche ist aber längst nicht der einzige Härtefall im überdimensionierten BVB-Kader. Favre stehen für die Begegnung gegen den DFB-Pokalsieger mindestens 25 Profis zur Verfügung, dabei fallen Raphael Guerreiro, Ömer Toprak und wahrscheinlich auch Christian Pulisic aus. Gerade im Mittelfeld „sind wir enorm viel“, stellte Favre fest. Dazu zählt unter anderem auch Belgiens WM-Held Axel Witsel, der bereits zwei Tore für den BVB erzielen konnte.

Sieben Begegnungen in den nächsten 22 Tagen spielen dem Schweizer ein bisschen in die Karten. Favre bieten sich Möglichkeiten zur Rotation und er bekommt Zeit, „um das beste System zu finden“. Und das beste Personal.

Ob Neuzugang Paco Alcacer gegen Frankfurt schon dazu gehören wird, ließ Favre offen. „Du kannst mit ihm kombinieren – er spielt Fußball, er ist vor dem Tor geschickt“, lobte Favre den Spanier zwar, doch er betonte auch: „Wir müssen ihn peu à peu integrieren.“ Zumindest ein Kurzeinsatz gegen die Hessen sollte aber möglich sein.

Mit einem Erfolg würde der BVB zumindest für einen Tag die Tabellenführung übernehmen. Favre warnte aber vor dem Gegner als „sehr gefährliche Mannschaft. Sie machen ein sehr intensives Pressing“. Für Julian Weigl, der ebenfalls um einen Platz im Mittelfeld kämpft, ist die Eintracht „so ein bisschen eine Wundertüte“.

„Wir fahren aber nicht nach Dortmund, um uns zu verstecken“, so Adi Hütter.

Allerdings handelt es sich um eine Wundertüte mit einigen Verletzungssorgen. Trainer Adi Hütter muss im Signal Iduna Park auf einige Stammspieler verzichten, unter anderem fehlt weiterhin der kroatische Vize-Weltmeister Ante Rebic (Adduktorenprobleme). „Wir fahren aber nicht nach Dortmund, um uns zu verstecken“, sagte Hütter und forderte, „in der Offensive Lösungen zu finden“.

Dies gelang der Eintracht zuletzt in Dortmund nicht. Sieben Gastspiele in Folge gingen verloren, der letzte Sieg gelang im Februar 2010. „Jede Serie geht einmal zu Ende. Aber natürlich hängen die Trauben hoch. Dortmund hat in der Offensive viele Möglichkeiten. Sie können unheimlich schnell umschalten“, sagte Hütter. (sid)