Dortmund: Gelbe Wand bleibt gegen Wolfsburg grau

Der BVB trifft zuhause auf Hertha BSC Berlin. | afp

Die legendäre Stehplatztribüne im Signal Iduna Park war am 4. Februar in Verruf geraten. Nach Schmäh-Plakaten und -Bannern gegen RB Leipzig hatte der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am vergangenen Freitag beantragt, die Südtribüne für ein Spiel komplett zu sperren. Das DFB-Sportgericht gab nach der BVB-Entscheidung das Urteil offiziell bekannt, das zudem eine Geldstrafe von 100.000 Euro beinhaltet. Für BVB-Trainer Thomas Tuchel ist die Sperrung der Südtribüne „auf jeden Fall ein Drama. Man spräche „von DER Tribüne in Europa, vielleicht auf der Welt schlechthin, einem ganz besonderen Ort des Fußballs, der eine ganz besondere Symbolkraft besitzt“, hatte der Coach bereits am Sonntag gesagt.

Sportdirektor Michael Zorc sagte aber am Montagmittag nach der Ankunft des BVB in Lissabon, wo heute Abend (20.45 Uhr) das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Benfica auf dem Programm steht: „Wir wollten noch einmal ein klares Statement abgeben, dass wir die Vorkommnisse rund um das Spiel gegen Leipzig in jeglicher Form verurteilen.“

Zorc sagte aber auch, dass die Borussia das Strafmaß als „sehr hart und unverhältnismäßig“ empfinde, da auch die Überzahl der friedlichen Fans von dieser „Kollektivstrafe“ betroffen sei. Aktuell bereite der Klub Maßnahmen und Sanktionen gegen die Täter als Konsequenz aus den Vorfällen vor. Ergebnisse sollen noch in dieser Woche vorgestellt werden.“ Die Strafforderung des DFB hatte sich nicht auf die Randalierer außerhalb des Stadions, die Leipziger Gästefans attackiert und zehn Personen verletzt hatten, sondern auf die Plakate in der Arena bezogen. Zudem hatte der Kontrollausschuss angeführt, dass die BVB-Fans noch unter Beobachtung standen. Am 8. Juli 2016 war vom DFB-Sportgericht ein Teilausschluss für den Unterrang der Südtribüne auf Bewährung ausgesetzt worden. (sid)