Bayern, Leipzig & Co. casten neue Stars

Bayern München gönnte sich bislang James Rodriguez und Corentin Tolisso, RB Leipzig holte Sturm-Juwel Jean-Kevin Augustin: Wer nach den neuen Stars der Bundesliga sucht, darf sich allerdings nicht nur auf die Top-Klubs fokussieren. Denn auch die Verfolger investierten kräftig in neue Spieler, die an der Vormachtstellung der Lewandowskis und Aubameyangs der Liga kratzen sollen.

Für die bisherigen Highlights der Transferphase sorgte freilich Rekordmeister München. James und Tolisso gehen bereits mit reichlich Vorschusslorbeeren in die Spielzeit. Der WM-Torschützenkönig wegen seiner Vita, das französische Talent aufgrund der Bundesliga-Rekordablöse von 41,5 Millionen Euro.

Pokalsieger Borussia Dortmund setzt auf bundesligaerprobte Neuzugänge.

Doch auch die beiden Neu-Bayern müssen erst durch Leistung überzeugen. Erst am Mittwoch stellte Münchens früherer Sportvorstand Matthias Sammer bei Eurosport James Qualitäten infrage. „Er hat natürlich, auch von der Position her, eine gewisse Eingeschränktheit. Diese Vielfältigkeit, die zwar interessant klingt, diese sehe ich bei ihm aber nicht so.“

Tolisso dagegen dürfte als Allzweckwaffe dienen. „Er kann Alonso ersetzen“, hatte Trainer Carlo Ancelotti gesagt. Das Erbe des zurückgetretenen Spaniers wiegt schwer, und am Beispiel des gescheiterten Portugal-Talents Renato Sanches sieht Tolisso, wohin der Erwartungsdruck führen kann. Er muss ihm standhalten.

Weniger Strahlkraft, aber nicht minder großes Talent hat Leipzigs neuer Sturm-Tank Jean-Kevin Augustin vorzuweisen. Der 20-jährige Franzose kam für 13 Millionen Euro vom Pokalsieger Paris St. Germain. Er hat das Potenzial, um wie sein neuer Mannschaftskamerad Naby Keita in der Vorsaison als Geheimtipp für Furore zu sorgen und die Kritiker zu verzücken. „Mit seiner Art passt er sehr gut in unser System“, sagte RB-Coach Ralph Hasenhüttl.

Nach dem Abgang von U21-Europameister Davie Selke zu Hertha BSC ist Augustin der neue Brecher in der Sturmzentrale und eine willkommene Alternative zu Confed-Cup-Sieger Timo Werner. Bei der U19-EM im Vorjahr hatte er als Torschützenkönig gar das nun heiß umworbene Top-Talent Kylian Mbappé in den Schatten gestellt und damals den Titel geholt. Im ersten Test gegen den Sechstligisten SV Dessau 05 führte sich Augustin beim 7:0-Sieg mit einem Dreierpack ein.

Pokalsieger Borussia Dortmund setzte indes auf bundesligaerprobte Neuzugänge. Die U21-Europameister Maximilian Philipp (20 Millionen/SC Freiburg) und Mahmoud Dahoud (12 Millionen Euro/Borussia Mönchengladbach) sollen beim Champions-League-Teilnehmer in die Regionen eines Marco Reus oder vormals Ilkay Gündogan vorstoßen. Die 18 Jahre alte Abwehr-Hoffnung Dan-Axel Zagadou verpflichtete der BVB als Langzeitprojekt von PSG.

Schnelle Erfolge braucht dagegen Dortmunds Ruhrpott-Rivale Schalke 04. Die Königblauen holten Offensivspieler Amine Harit vom FC Nantes und Innenverteidiger Pablo Insua von Deportivo La Coruna.

Vor allem Harit soll mit den nun fest verpflichteten Nabil Bentaleb und Jewgeni Konopljanka das in der Vorsaison zu eindimensional geratene Angriffsspiel beleben. „Er sucht oft mutige Offensivlösungen und kann dadurch den Unterschied ausmachen“, hatte Schalke-Trainer Domenico Tedesco bei der Vorstellung des 20-Jährigen gesagt.

Aufgefüllt wird der Schalker Kader mit jungen Spielern aus der eigenen Jugend wie US-Stürmer Haji Wright (19) und Außenverteidiger Luke Hemmerich (19). Sie alle folgen dem Beispiel der Nationalspieler Max Meyer und Julian Draxler, die bei Schalke in jungen Jahren zu Bundesliga-Stars gereift waren. (sid)