John Bico und Eupen: Prinz Karneval

John Bico holte am Montagabend auch gegen die AS Eupen aus. | Photo News



Von einem sozialen Drama, geplatzten Träumen und „versteckter Kamera“ sprach er. Die 238 Fans, die im Durchschnitt ein Heimspiel besuchen, dürften bereits nach wenigen Sätzen die Taschentücher gezückt haben.

Seit einigen Tagen steht fest, dass der Verein mit der Stammnummer 5750 nicht in der 1. Division an den Start gehen darf. Und wer hat Schuld? Nein, nicht White Star Brüssel und schon gar nicht John Bico. Das Böse sind in Bicos Welt scheinbar immer die anderen. Das Böse ist das CBAS, das White Star Brüssel mit einer mutigen und vor allem richtigen Entscheidung den Aufstieg in die höchste belgische Spielklasse verweigert hat.

Ja, dass der Meister seiner Klasse nicht mit dem Aufstieg in eine höhere Division belohnt wird, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Aber ein Verein, der heute nicht weiß, ob er morgen noch alle Rechnungen und Spieler bezahlen kann, hat im bezahlten Fußball, der leider viel mehr als nur einen Ball und 22 Spieler benötigt, nichts verloren. Aber auch davon war am Montagabend in Molenbeek kaum die Rede.

Viel lieber zielte Bico gegen den nächsten Schuldigen für den verpassten Aufstieg. Und der stammt aus Eupen.

„Eupen hat das Öl, wir die Ideen“, war zu hören. Glaubt man weiteren Aussagen, gibt es vor unserer Haustür nichts. Außer Karneval. Die fünfte Jahreszeit braucht für gewöhnlich einen Prinzen. Einen Kandidaten gäbe es bereits. John Bico. Vielleicht herrscht er bald jeden Tag über alle Jecken und Narren der Region. Die Zeit dazu hätte er ja jetzt.