Ein Sieg im „Clasico“: Vanhaezebrouck will Brügge unter Druck setzen

„Gegen uns sind die Lütticher immer doppelt motiviert“, äußerte sich RSCA-Cheftrainer Hein Vanhaezebrouck gestern auf der Pressekonferenz. | Photo News



Besonderen Respekt hat Vanhaezebrouck im „Clasico“ vor Spielern wie Stürmer Edmilson und Mittelfeldmotor Mehdi Carcela. „Das sind Akteure, die ein Spiel entscheiden können. Wir müssen auf sie aufpassen“, so der 54-Jährige während der obligatorischen Pressekonferenz.

Auf die Frage, ob dem Trainer des Rekordmeisters die Atmosphäre in Sclessin Angst machen würde, antwortete er ganz cool: „Nein, überhaupt nicht. Ich spiele gerne dort. Es ist laut und die Stimmung macht Lust auf Fußball.“ Er hoffe, dass rund um das „Classico“ „alles ruhig und gesittet zu geht“, denn Gewalt oder Hass habe heute Abend im Maurice-Dufrasne-Stadion nichts zu suchen.

Mit einem Sieg gegen den Erzrivalen könnten die „Veilchen“ mit dem Spitzenreiter Club Brügge, der am Donnerstag zu Hause gegen Charleroi antreten muss, vorerst punktemäßig gleichziehen. „Der Club ist schon etwas nervös, glauben Sie mir“, witzelte Vanhaezebrouck und schob direkt hinterher: „Aber angesichts der Saison, die wir bisher gespielt haben, müssen wir mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Platz zwei erscheint mir realistisch.“ Das Wort „Meistertitel“ wollte der in Kortrijk geborene Trainer nicht in den Mund nehmen.

Was das Personal angeht, kann Hein Vanhaezebrouck heute Abend möglicherweise wieder auf Verteidiger Andy Najar vertrauen, der sich nach seiner Verletzung zurückgekämpft hat. „Ich werde aber keine verrückten Sachen machen und Najar nur bringen, wenn er auch so weit ist“, meinte Vanhaezebrouck. Während Alexis Saelemaekers wohl ohne Probleme spielen kann, stehen hinter den Einsätzen von Lazar Markovic und Ivan Obradovic „kleine“ Fragezeichen. „Wir werden sehen, ob sie fit genug sein werden“, so der RSCA-Trainer.

Für den ehemaligen AS-Profi Henry Onyekuru kommt dagegen ein Einsatz zu früh: „Er hat noch einen langen Weg vor sich. Einmal trainieren heißt nicht, dass er für ein erstklassiges Spiel bereit ist. Er muss sich noch bestätigen. Wir werden sehen, ob er in dieser Saison noch einmal spielen wird.“

Hintergrund: Steven Defour hält zu Anderlecht

Nationalspieler Steven Defour, der bereits sowohl das Trikot von Standard Lüttich als auch das des RSC Anderlecht getragen hat, erlebte am Wochenende den 1:0-Sieg der „Veilchen“ live mit im Constant Vanden Stock-Stadion. Im Anschluss an die Partie gab der 30-Jährige Preis, dass er heute Abend seine Daumen für den Rekordmeister drückt. „Ich werde Anderlecht unterstützen, da ich dort noch viele Freunde habe“, so der Rote Teufel, der im Dienste vom Premier-League-Club FC Burnley steht und derzeit mit Knieproblemen zu kämpfen hat.