Dass der KV Oostende vor 2.500 Zuschauern mit 2:1 besiegt werden konnte, war (auch) das Verdienst eines Spielers, der kaum eine Woche brauchte, um am Kehrweg zum Leistungsträger und Publikumsliebling zu werden: Mbaye Leye.
Nicht weniger groß als der Bekanntheitsgrad des Senegalesen waren die Zweifel an dem Mehrwert, den ein 34-Jähriger für die junge Mannschaft der AS Eupen darstellen kann. Nach den ersten 89 Minuten und dem ersten Tor im Trikot der Eupener kann, nein, muss man fast alle Zweifel von Bord werfen und der Vereinsführung der AS zum Transfer von Mbaye Leye gratulieren. Denn aus Sicht der Condom-Truppe könnte der berühmte sportliche Mehrwert nämlich noch größer werden, als die Ausstrahlung, die Leye auf und vor allem neben dem Platz besitzt.
Es gab Zeiten, in denen in Eupen ein 19-jähriger Angreifer nach den ersten guten Spielen seiner Karriere die Champions League und Starallüren im Kopf hatte. Stattdessen gibt es jetzt einen Spieler, der im (Spät)-Herbst seiner Karriere alle Glückwünsche und Komplimente von sich weist und stattdessen seine Mitspieler in den Mittelpunkt rückt. „Es ist nicht Mbaye, der dieses Spiel gewonnen hat. Das hat die ganze Mannschaft getan“, so Leye nach dem Erfolg gegen den KV Oostende, der unter Trainer Vanderhaeghe auf einen Schiffbruch zusteuert.
Gemeinsam mit Luis Garcia nahm der Senegalese seine Mannschaft nicht nur an die Hand, sondern ist ebenfalls auf dem besten Weg, zu der Identifikationsfigur zu werden, nach der gerade am Kehrweg (zurecht) so laut gerufen wird. „Egal, wie alt du bist. Hauptsache, du triffst“, sangen die Fans der AS am Samstag in den Nachthimmel.
Sie hatten schon nach dem ersten Einsatz in den Eupener Farben einen Spieler mitten in ihrem Block stehen, der garantiert nicht zum letzten Mal eine „Humba“ angestimmt und fast alle Zweifel überflüssig gemacht hat: Mbaye Leye.
