Die Premier League startet heute - Lukaku will glänzen

Romelu Lukaku startet mit seinem neuen Klub Manchester United am Sonntag gegen West Ham in die Meisterschaft. | afp


Die Transfer-Schallmauer von einer Milliarde Euro locker geknackt, dazu mindestens sechs Titelanwärter: Die neue Saison in der englischen Premier League verspricht Hochspannung und hat das Potenzial für dicke Überraschungen. Wenn der FC Arsenal und Ex-Champion Leicester City heute Abend (20.45 Uhr) die Spielzeit eröffnen, gilt der Kampf um die Meisterschaft im Fußball-Mutterland als so offen wie lange nicht mehr – mit guten Chancen für zahlreiche belgische Protagonisten.

Harry Kane kriegt im Kampf um die Torjägerkrone Konkurrenz von Romelu Lukaku.

Ein halbes Dutzend Klubs machen sich berechtigte Hoffnungen, vor allem Rekordmeister Manchester United und Stadtrivale City. Die „Citizens“ von Teammanager Pep Guardiola haben umgerechnet 240 Millionen Euro in neue Spieler investiert und damit mehr als jeder Klub auf der Welt in dieser Transferperiode. Aber auch der von Jürgen Klopp betreute ehemalige Rekordchampion FC Liverpool hegt große Ambitionen.

Zusammen haben die 20 Erstligavereine mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben. Davon die beiden Manchester-Teams, Chelsea, Liverpool und Arsenal rund 650 Millionen und damit mehr als alle 18 Vereine der Bundesliga zusammen. Nur Vizemeister Tottenham scheint gänzlich ohne Transferausgaben weiter im Konzert der Großen mitspielen zu wollen.

Dafür konnte Torschützenkönig Harry Kane gehalten werden, der allerdings starke Konkurrenz um die Krone bekommen hat: Nationalstürmer Romelu Lukaku, für 85 Millionen Euro (plus Bonuszahlungen) bis dato teuerster Transfer auf der Insel, dürfte nach seinem Wechsel vom FC Everton zu ManUnited noch mehr Tore erzielen als in der Vorsaison (25). Hinzu kommt Alexandre Lacazette, der von Olympique Lyon zu Arsenal gewechselt ist und in der französischen Ligue 1 ebenfalls 25 Treffer erzielt hat. Der 26-Jährige ist der große Hoffnungsträger der „Gunners“, die die schwache Vorsaison mit Platz fünf vergessen machen wollen.

Auch Chelseas Königstransfer Álvaro Morato (für 80 Mio. Euro von Real Madrid) dürfte im Kampf um die Torjägerkanone ein Anwärter sein. In der Defensive hat der Titelverteidiger ebenfalls kräftig nachgelegt. So flossen allein 35 Millionen Euro in die Verpflichtung des Deutschen Antonio Rüdiger (24) an den AS Rom.

Klar verteilt scheinen die Rollen im Abstiegskampf. Sensations-Aufsteiger Huddersfield Town werden die geringsten Chancen auf den Klassenerhalt ausgerechnet. Das vom deutschen Teammanager David Wagner betreute Team hat mit rund 50 Millionen Euro den geringsten Kaderwert der Liga. Auch Aufsteiger Brighton & Hove Albion, das sich mit Belgiens „Spieler des Jahres“ José Izquierdo verstärkte (siehe Seite 21), gilt als Kandidat auf den direkten Wiederabstieg, während Newcastle United als souveräner Zweiliga-Meister und Traditionsverein eine gute Rolle zugetraut wird.

Der Gesamtwert des Teams von Huddersfield ist um 565 Millionen Euro geringer als der von Klassenprimus Manchester City. Dass das jedoch nicht immer ausschlaggebend ist, hat Leicester City in der Saison 2015/16 eindrucksvoll bewiesen. Damals hatten die „Füchse“ einen Gesamtmarktwert von „nur“ 92 Millionen Euro und wurden am Ende trotzdem Meister. (sid/mv)