Die Aujholjagden in der Formel 1

Kimi Räikkönen in der Saison 2007 Foto. dpa | 4

Ein Blick auf einige spektakuläre Aufholjagden der Geschichte dürften Vettel Mut machen, der 30-Jährige legte gleich zwei selber hin.

2012

Sebastian Vettel liegt im Red Bull zwischenzeitlich schon 44 Punkte hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Spanien) zurück, doch der Spanier und die Scuderia geben den Vorteil aus der Hand. In einem dramatischen Saisonfinale in Brasilien, Vettel fällt nach dem Start auf den letzten Rang zurück, schnappt er sich seinen dritten Titel in Serie.

2010

Vier Piloten können sich im letzten Rennen der Saison in Abu Dhabi noch den WM-Titel sichern, Vettel im Red Bull gilt dabei aber nur als Außenseiter im Duell mit Alonso und seinem Teamkollegen Mark Webber. Zur Mitte einer verrückten Saison lag Vettel mit 24 Zählern Rückstand nur auf Rang vier, doch mit einem starken Endspurt (3 Siege aus den letzten vier Rennen) und Chaos bei Ferrari holt sich der damals 23-Jährige seinen ersten Titel.

2007

Aber auch Ferrari kann Aufholjagd: Kimi Räikkönen hat den WM-Führenden Lewis Hamilton 2007 im McLaren schon fast aus den Augen verloren (18 Zähler Rückstand bei alter Punkteregelung), alles deutet auf ein Duell zwischen dem Briten und seinem damaligen Teamkollegen Alonso hin. Aber Hamilton und Alonso sind zu sehr mit ihrer Privatfehde beschäftigt, der „Iceman“ nutzt seine Gelegenheit und hat am Ende einen Punkt Vorsprung auf beide.

1984

Niki Lauda und sein McLaren-Kollege Alain Prost machen den Titel unter sich aus, der Franzose erkämpft sich zunächst einen großen Vorsprung (11,5 Punkte). Lauda reicht im letzten Rennen ein zweiter Platz hinter Prost, um sich mit nur einem halben Punkt Vorsprung die WM-Krone aufzusetzen.

1981

Carlos Reutemann dominiert in seinem Williams die Saison, doch dann bleibt der Argentinier in den letzten sechs Rennen viermal ohne Punkte. Nelson Piquet (Brabham) fängt ihn im finalen Showdown in Las Vegas nach einem zwischenzeitlichen 11-Punkte-Rückstand noch ab, der Brasilianer gewinnt seinen ersten von drei Titel mit einem Zähler Vorsprung.

1976

Lauda gegen James Hunt, eines der legendärsten Formel-1-Jahre überhaupt. Lauda hat zur Halbzeit den Titel eigentlich schon sicher, der Österreicher führt die Wertung mit 26 Punkten Vorsprung an. Dann verunglückt Lauda auf dem Nürburgring, der Feuerunfall kostet ihn fast das Leben. Lauda verpasst zwei Rennen, den letzten Grand Prix des Jahres in Japan bricht er in den Fluten von Fuji nach zwei Runden ab – am Ende hat Hunt einen Zähler Vorsprung.

1964

Den umgerechnet größten Rückstand bisher holt John Surtees auf. Der Brite triumphiert im Ferrari, obwohl er nach fünf von zehn Rennen schon mit 20 Punkten hinten liegt. Doch seine Konkurrenten Graham Hill und Jim Clark fahren in den letzten vier Rennen nur noch jeweils einmal in die Punkte. Surtees wird Weltmeister mit einem Zähler Vorsprung. (sid)