Die AS Eupen vergisst ihre Fans - „Welche Sportart is dat?“



Wer nach dem Klassenerhalt, der einem kleinen Fußballwunder glich, gedacht hat, dass die Mannschaft von Claude Makelele durchstartet oder es zumindest versucht, wurde schon am ersten Spieltag eines Besseren belehrt.

Am Kehrweg ist die Luft raus, die Motivation um einiges kleiner als die Fragen, die sich viele Spieler über ihre Zukunft zu stellen scheinen. Und über allem schwebt ein Trainer, der so wirkt, als würde er seinen Abgang in gleich mehreren Akten vorbereiten. Der es dabei aber auf Biegen und Brechen nicht schafft, mehr als nur 50 Prozent aus seinen Spielern herauszukitzeln.

Stattdessen sieht es so aus, als würden zwar nicht alle, aber einige seiner Akteure die Handbremse ziehen und in Gedanken schon eifrig die Koffer oder Umzugskartons packen. Genau diesen Eindruck nämlich erhält jeder, der die zuletzt lustlosen Auftritte im Stadion oder vor dem Fernseher mitverfolgt hat.

Mal davon abgesehen, dass Fußballprofis gewisse Privilegien genießen und mehr Geld für ihre Arbeit als der Durchschnittsmensch verdienen. Eines vergessen die Spieler der AS Eupen mit ihren blutleeren Vorstellungen besonders.

Und zwar den Fan, der auch bei bedeutungslosen Spielen auf der Tribüne steht, Geld für ein Ticket in die Hand nimmt und nach 30 Spielen Abstiegskampf eigentlich Besseres verdient hätte. Einer von ihnen sprach am Freitagmorgen am Marktplatz vor und gab Folgendes mit auf den Weg: „Haben Sie dat Spiel jesehen? Wissen Sie, ich frag mich langsam, welche Sportart dat is.“