Bottas glaubt an WM-Titel

Valtteri Bottas ist im Aufwind. | afp

Natürlich denkt Valtteri Bottas an den WM-Titel. „Das war seit dem ersten Tag bei Mercedes mein Ziel. Was sollte man sich sonst als Ziel setzen?“, fragte der Finne nach seinem Sieg in Österreich. Der 27 Jahre alte Nachfolger von Weltmeister Nico Rosberg hat aus dem Zweikampf in der Formel 1 einen Dreikampf gemacht – und stellt seinen Mercedes-Rennstall vor neue Aufgaben.

Während sein Teamkollege Lewis Hamilton zuletzt zweimal in Folge das Podest verpasste, ist Bottas im Aufwind. Doch das spielt er, typisch finnisch, lieber herunter. „Ich will das nicht groß herausposaunen“, meinte er angesprochen auf seine Titelchance: „Es ist immer noch früh in der WM. Es stehen noch mehr als 50 Prozent der Rennen an, und es gibt noch sehr viele Punkte zu holen.“

Doch vor dem Großen Preis von Großbritannien am Sonntag (14 Uhr/RTL), dem zehnten von 20 Saisonläufen, beträgt sein Rückstand in der Gesamtwertung auf den Zweitplatzierten Hamilton nur 15 Punkte, Spitzenreiter Sebastian Vettel (Ferrari) hat 35 Zähler mehr auf dem Konto, 275 Punkte sind maximal noch zu gewinnen. „Ich will nicht zu viel darüber nachdenken“, sagte Bottas nach seinem zweiten Karrieresieg. 56 davon hat Hamilton bereits auf dem Konto. Doch der 32-Jährige ist vor dem „wichtigsten Rennen des Jahres“, wie er sein Heimspiel selbst nennt, vom Pech verfolgt. Technische Schwierigkeiten machten ihm in Spielberg das Leben schwer. „Es ist nicht das Ende der Welt“, meinte Hamilton, der von Bottas‘ Erfolgen nicht überrascht ist: „Es gab nie einen Punkt, an dem er nicht im WM-Kampf war.“ Die Silberpfeile haben nun, genau wie in den vergangenen drei Jahren, wieder zwei Siegfahrer im Cockpit. „Das ist ein Team voller Gewinner“, sagte Bottas, der sich seit seinem Wechsel von Williams im Winter nach eigener Aussage stetig verbessert: „Sie wissen, wie man die Dinge anpacken muss. Das ermöglicht es mir, viel zu lernen.“ Sorgenfrei ist Mercedes allerdings keineswegs. Angesichts von 20 Punkten Rückstand von Hamilton auf Vettel schlug Niki Lauda, der Aufsichtsratsvorsitzende des Teams, bereits Alarm. „Ferrari ist auf einem sehr guten Weg“, sagte der Österreicher bei RTL. (sid)