Bisheriger Pechvogel Ricciardo im Glück

Daniel Ricciardo feierte einen eher völlig unerwarteten Sieg in Shanghai. | dpa

Der von Startplatz 6 losgefahrene Ricciardo, bisher der große Pechvogel in dieser Saison, feierte seinen sechsten Grand-Prix-Sieg. Ricciardo feierte den völlig unerwarteten Sieg indes als „Lohn für die Arbeit meiner Mechaniker, sie haben schon gestern Großes geleistet.“ Der Australier hätte beinahe das Qualifying am Samstag verpasst, da kurzfristig ein Motorschaden an seinem Boliden behoben werden musste.

Der aus der Pole-Position gestartete Sebastian Vettel musste sich mit Platz 8 bescheiden. Den Rückfall des Deutschen, der das Geschehen auf dem Shanghai International Circuit in der ersten Phase kontrolliert hatte, hatte auch Max Verstappen zu verantworten. Der Niederländer hatte eine Kollision mit dem Deutschen verschuldet und wurde mit einer zehnsekündigen Zeitstrafe belegt.

Ein taktischer Fehler der Ferrari-Box hatte Vettel zunächst die Führung gekostet. Mit Blick auf den folgenden Unfall mit Verstappen äußerte er sich dagegen milde, „man hat gesehen, dass es auf seine Kappe geht. Er ist lang genug dabei, aber es ist passiert.“ Verstappen zeigte sich einsichtig. „Das war Scheiße“, sagte er bei RTL: „Natürlich war es meine Schuld, ich habe schon mit Seb gesprochen.“

Entscheidenden Einfluss nahm eine Safety-Car-Phase, die die Teamkollegen in den Toro Rosso, der Franzose Pierre Gasly und der Neuseeländer Brendon Hartley, mit einer Kollision ausgelöst hatten. Ricciardo und Max Verstappen im zweiten Red Bull entschieden sich im Gegensatz zu den Fahrern von Ferrari und Mercedes zu einem zweiten Zwischenstopp – und waren mit den frischeren Reifen den Konkurrenten deutlich überlegen.

Vettel, der weiter auf seinen 50. Sieg in der Königsklasse warten muss, bleibt dennoch WM-Spitzenreiter. Mit 54 Punkten liegt der Heppenheimer allerdings nur noch knapp vor Weltmeister Lewis Hamilton (45). Dritter des Rankings ist Bottas (40). (jph/dpa/sid)

Großer Preis von China:1. Daniel Ricciardo (Aus) Red-Bull-Renault 1:35:35,980 Stunden (Durchschnittsgeschwindigkeit: 191,451 km/h), 2. Valtteri Bottas (Fin) Mercedes 8,894 Sekunden zurück, 3. Kimi Räikkönen (Fin) Ferrari 9,637, 4. Lewis Hamilton (GB) Mercedes 16,985, 5. Max Verstappen (NL) Red-Bull-Renault 20,436 (Zehn-Sekunden-Strafe wegen des Verursachens einer Kollision), 6. Nico Hülkenberg (D) Renault 21,052, 7. Fernando Alonso (Sp) McLaren-Renault 30,639, 8. Sebastian Vettel (D) Ferrari 35,286, 9. Carlos Sainz jr. (Sp) Renault 35,763, 10. Kevin Magnussen (DK) Haas-Ferrari 39,594, 11. Esteban Ocon (F) Force-India-Mercedes 44,050, 12. Sergio Perez (Mex) Force-India-Mercedes 44,725, 13. Stoffel Vandoorne (B) McLaren-Renault 49,373, 14. Lance Stroll (Kan) Williams-Mercedes 55,490, 15. Sergej Sirotkin (Rus) Williams-Mercedes 58,241, 16. Marcus Ericsson (S) Sauber-Ferrari 1:02,604 Minuten zurück, 17. Romain Grosjean (F) Haas-Ferrari 1:05,296, 18. Pierre Gasly (F) Toro-Rosso-Honda 1:06,330 (Zehn-Sekunden-Strafe wegen des Verursachens einer Kollision), 19. Charles Leclerc (Mon) Sauber-Ferrari 1:22,575

WM-Stand: 1. Sebastian Vettel 54, 2. Lewis Hamilton 45, 3. Valtteri Bottas 40, 4. Daniel Ricciardo, 5. Kimi Räikkönen 30, 6. Fernando Alonso 22, 7. Nico Hülkenberg 22, 8. Max Verstappen 18, 9. Pierre Gasly 12, 10. Kevin Magnussen 11, 11. Stoffel Vandoorne 6, 12. Carlos Sainz jr. 3, 13. Marcus Ericsson 2, 14. Esteban Ocon 1

Teamwertung: 1. Mercedes 85, 2. Ferrari 84, 3. Red Bull-TAG Heuer 55, 4. McLaren-Renault 28, 5. Renault 25, 6. Toro Rosso-Honda 12, 7. Haas-Ferrari 11, 8. Sauber-Ferrari 2, 9. Force India-Mercedes 1