Arsenal und Man City kämpfen am Sonntag um den Ligapokal

Vincent Kompany trifft auf den FC Arsenal London. | afp

„Wir hatten Probleme, weil wir selbstgefällig waren und nicht fokussiert“, sagte der verärgerte Trainer Arsène Wenger. Gegen Man City braucht seine Mannschaft am Wochenende eine deutliche Leistungssteigerung.

Eigentlich gilt der Ligapokal in England als unwichtig, manchen Clubs sogar als lästig. Doch nach dem peinlichen FA Cup-Aus gegen Zweitligist Nottingham Forest und angesichts 27 Punkten Rückstand auf Man City in der Premier League hat der Ligapokal für Arsenal auf einmal an Wert gewonnen. „Alles, was man gewinnen kann, ist von großer Bedeutung“, erklärte Wenger am Freitag. „Jede Trophäe ist nun schwer zu gewinnen, weil so viele Teams darum kämpfen.“ Außerdem ist der Ligapokal der einzige nationale Titel, den Wenger in England noch nicht geholt hat – eine Lücke, die der einstige Trophäen-Sammler gern schließen will. „Ja, natürlich“, betonte er.

Auch für das Star-Ensemble von Manchester City, das mit 16 Zählern Vorsprung in der Liga vor der Meisterschaft steht, ist der Wettbewerb plötzlich besonders wichtig. Denn die Mannschaft von Pep Guardiola und den Nationalspielern Kevin De Bruyne und Vincent Kompany erlebte im FA Cup ebenfalls eine Blamage und flog im Achtelfinale gegen einen Drittligisten raus.

Wer den Ligapokal gewinnt, ist für die Europa League qualifiziert.

Wigan Athletic beendete mit einem Tor von Kultstürmer Will Grigg Citys Traum von vier Titeln. Noch eine Pokalpleite muss der frühere Bayern-Trainer vermeiden.

Der direkte Vergleich spricht für Arsenal. Sieben Mal sind sich die beiden Teams im Ligapokal begegnet, nur einmal ging City als Sieger vom Platz – bei einem Unentschieden und fünf Siegen für Arsenal. Die jüngste Form spricht freilich für Guardiolas Team. „Was für mich zählt, ist, dass wir ins Finale gehen mit dem absoluten Willen an diesem Tag zu gewinnen und zu leisten“, forderte Wenger.

Der Franzose, der in den Vorjahren im Wettbewerb oft jüngeren Profis eine Chance gegeben hatte, kündigte an, am Sonntag in Bestbesetzung spielen zu wollen. Neben dem deutschen Weltmeister Mesut Özil wird auch der Ex-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang erwartet, der in der Europa League nicht spielberechtigt ist. Allerdings fehlt Henrich Mchitarjan, weil er in dieser Saison schon für Man United im Ligapokal aktiv war. Auch City wird im Wembley-Stadion wohl mit der ersten Elf antreten. Ganz unabhängig vom Ergebnis profitiert Arsenal übrigens von dieser Final-Konstellation. Der Tabellensechste der Premier League müsste sich bei sieben Punkten Rückstand auf Platz fünf eigentlich Sorgen um die Europa League machen. Sollten die Gunners aber den Ligapokal gewinnen, sind sie für die Europa League qualifiziert. Gewinnt Man City, berechtigt Platz sechs zur Europa-League-Teilnahme.

Unbedeutend wäre das nur, wenn Arsenal in diesem Jahr noch die Europa League gewinnen sollte. Aber davon spricht nach dem Spiel gegen Östersunds und dem kommenden Achtelfinal-Gegner AC Mailand vorerst niemand. (dpa)