„Unser Sport ist in Ostbelgien lebendig“

Der belgische Badmintonverband erfreut sich konstanter Mitgliederzahlen und einer aktiven Szene. | Photo News



Das GrenzEcho unterhielt sich mit Vizepräsident Peter Kaspers und Schriftführer Christopher Wintgens vom BSV Eynatten über die Situation in ihrem Verein, aber auch über ihren Sport in Ostbelgien im Allgemeinen.

Der BSV Eynatten ist kürzlich in die Saison gestartet. Wie sehen die Zielsetzungen für die Saison 2017/2018 aus?

Christopher Wintgens: Nachdem sich alle vier Mannschaften des BSV in der abgelaufenen Saison im Mittelfeld ihrer jeweiligen Tabelle platzieren konnten, war der Anspruch für diese Saison, zumindest die Klasse zu halten. Allerdings hat der Verband für die laufende Saison die Liga für die gemischten Mannschaften reformiert, sodass unsere beiden Mixed-Mannschaften nun jeweils eine Klasse höher spielen müssen. Für die erste Mixed-Mannschaft bedeutet das nun 1. wallonische Liga und für die zweite Mannschaft die 2. wallonische Liga. Ob sich unsere beiden gemischten Mannschaften unter diesen neuen Voraussetzungen auch behaupten können, wird sich zeigen. Aber wir sind da natürlich zuversichtlich.

Wie sieht es denn bei den Herren-Mannschaften aus?

Christopher Wintgens:Bei den beiden Herrenmannschaften bleibt alles wie gehabt. Die erste Mannschaft spielt in der 3. wallonischen Liga, die zweite Mannschaft in der 4. Liga. Insbesondere in der zweiten Mannschaft hat es einige personelle Veränderungen gegeben, um auch vermehrt unsere motivierte Jugend einzubinden. Bei beiden Mannschaften ist der Klassenerhalt das oberste Gebot, die zweite Mannschaft macht sogar Hoffnung auf mehr.

Wie fällt eine erste Zwischenbilanz aus?

Peter Kaspers:Nach mehr als zehn Jahren spielen wir mit der ersten Mixed-Mannschaft (Ghina Corsten, Lisa Loslever, Philip Verkerk, Benedict Grandrath, Christopher Zimmermann und Peter Kaspers) wieder in der 1. Division, der vierthöchsten Liga in Belgien. Nach drei Spielen in unserer neuen Klasse stehen bereits zwei Punkte, eine klare Niederlage, ein Heimsieg und eine knappe Auswärtsniederlage zu Buche. Die zweite Mixed-Mannschaft ist sehr gut in die neue Saison gestartet und hat drei von vier Begegnungen gewonnen. Zurzeit befindet sich die Mannschaft (Sandra Wintgens, Jenny Barth, Silas Komoth, Gregory Pesch, Philippe und Jérôme Wetzels) auf dem zweiten Tabellenplatz in der 2. Division. Die erste Herren-Mannschaft (B. Grandrath, P. Kaspers, Sacha Kever, Johannes Kaspers, P. Verkerk, Elmar Meessen sowie C. Zimmermann) konnte den Beginn der Saison ausgeglichen gestalten. Die zweite Mannschaft ist in dieser Saison eine ziemlich bunte Truppe, darunter die Nachwuchsspieler Jan Pesch, Sascha Jollet, Cédric Falter und Rian Ciku, daneben die Routiniers S. Komoth, G. Pesch und P. Wetzels. Nach zwei Spielen gegen Ohey und Bierset konnten wir das Punktemaximum einfahren und stehen derzeit auf Platz 1.

Wie sieht das Programm in den nächsten Wochen aus?

Peter Kaspers: Wir gehen mit der ersten Mixed-Mannschaft als Außenseiter in die Saison und treffen auf sehr starke Konkurrenz. Das Ziel ist der Klassenerhalt, aber hier gilt es, ein paar harte Nüsse zu knacken. Mit der zweiten Mixed-Mannschaft streben wir einen Platz im oberen Mittelfeld an. Angesichts der bisherigen Ergebnisse ist dies realistisch. Wahrscheinlich wird die Meisterschaft unter uns und den starken Mannschaften aus Saive und Bierset ausgemacht. Angesichts der starken Konkurrenz kämpft die erste Herren-Mannschaft um Platz vier der Tabelle. In der zweiten Herren-Mannschaft soll die jüngere Generation für die Interclub- Meisterschaft integriert und begeistert werden.

Wie ist es um Ihren Verein und den Badmintonsport allgemein in unseren Breitengraden aktuell bestellt?

Christopher Wintgens:Was speziell unseren Verein betrifft, freuen wir uns, dass unsere Jugendarbeit Früchte trägt. Einerseits konnten wir unseren Trainerstab auf fünf Jugendtrainer aufstocken. Andererseits sind unsere älteren Jugendlichen, von denen einige nicht zuletzt dank unseres guten Trainings auch am wallonischen Auswahltraining teilnehmen konnten, nun reif, um am regulären Meisterschaftsbetrieb teilnehmen zu können. Gibt man unseren Jungspunden noch etwas Zeit und Erfahrung, wird ihnen hier im Verein bald keiner mehr das Wasser reichen können. Die Badmintonkultur hier in Ostbelgien ist lebendig mit immerhin fünf aktiven Vereinen (Eynatten, Kelmis, Eupen, Herbesthal und St. Vith). Jeder Verein beteiligt sich an der Meisterschaft aber auch individuell sieht man auf Badmintonturnieren viele bekannte Gesichter aus der Region. An die Beliebtheit von Fußball und Handball reicht unsere Sportart zwar leider nicht, doch ich glaube, dass kein ostbelgischer Verein mit ernstzunehmenden Existenzproblemen zu kämpfen hat.

Wie erklären Sie sich, dass das Medieninteresse an Ihrem Sport so bescheiden ist?

Peter Kaspers: Gemessen am Zuschauerzuspruch und der medialen Resonanz, ist Badminton immer noch eine Randsportart, obwohl der aktuelle Weltmeister aus Dänemark kommt und die benachbarte Liga aus Deutschland zu den stärksten der Welt gehört. Der Sport ist vor allem in Asien populär. Bislang fehlen dem belgischen Badminton die internationale Erfolge und Vorbilder, wie beispielsweise beim Fussball oder Tennis. Die durchaus vorhandenen Teilnehmer an z. B. Olympischen Spielen, finden kaum Beachtung. Dennoch erfreut sich der Sport auch in Europa und auch Belgien immer mehr Interesse, so werden u. a. auf dem Streaming Portal Eurosport Player immer mehr Events live übertragen. Der belgische Badmintonverband erfreut sich konstanter Mitgliederzahlen und einer aktiven Szene. (hegen)

www.bsv-eynatten.be