Kent Farrington gewinnt den Preis von NRW

Der Weltranglistenerste Kent Farrington setzte sich in Aachen beim Preis von NRW durch. | dpa

Der Sieg ging an die 36 Jahre alte Nummer eins der Weltrangliste, die fast eine halbe Sekunde schneller als Ahlmann war. „Das war nicht meine feinste Runde“, kommentierte Farrington seinen Ritt. Aber, sagte der in Florida lebende US-Amerikaner grinsend: „Das Ergebnis ist perfekt.“ Der NRW-Preis gehört in Aachen zu den Prüfungen, bei denen Equipe-Chef Peter Weinberg besonders genau hinschaut. Der Coach sucht sein Quartett für die EM in Göteborg. Pieter Devos wurde 15., Grégory Wathelet 18., Nicola Philippaerts 24. und Olivier Philippaerts 34.

Kent Farrington ist bekannt für schnelle Stechen. Warum, das hat er beim CHIO Aachen im Preis von Nordrhein-Westfalen am Freitag eindrucksvoll demonstriert. Wo andere zaudern, gibt Kent Farrington noch einmal Gas. Und mit dem 16-jährigen KWPN-Wallach Uceko v. Celano hat er ein Pferd unter dem Sattel, dem diese Taktik liegt: „Er hat einen großen Galoppsprung und kann jedes Hindernis aus vollem Tempo nehmen“, beschreibt Farrington die Vorzüge seines Schimmels. „Daher liegen Grasplätze wie dieser ihm.“ Und so sicherte sich dieser eigentlich eher kleine und unauffällige Wallach im Preis von Nordrhein-Westfalen seinen ersten großen Sieg in Aachen. 46,65 Sekunden benötigten die beiden für den zweiten Umlauf. Wenn es nach Farrington geht, erst der Anfang – als er anschließend zur Pressekonferenz erschien, bat er Turnierleiter Frank Kemperman, seinen Namen doch gleich auf dem Podium stehen zu lassen für alles, was da noch kommt…

Platz zwei im Parcours-Highlight des CHIO-Freitags hat Ahlmann mit einem bescheidenen Start ins Turnier versöhnt. Am Mittwoch waren er und sein 17-jähriges Erfolgspferd Taloubet Z nämlich – wie einige andere Kollegen auch – Opfer des Unwetters geworden, das sich über NRW entlud. Taloubet war so geschockt, dass er zweimal verweigerte. Eigentlich völlig untypisch für diesen Galoubet A-Sohn, mit dem Ahlmann bereits so ziemlich alles gewonnen hat! „Das war so schade! Er ist super in Form, wie ein junges Pferd. Und ich hatte mich auf dieses Wochenende so gefreut!“ Zu Recht, wie er dann ja heute mit einer fehlerfreien 47,14 Sekunden-Runde zeigen konnte.

Gerade mal sechs hundertstel Sekunden langsamer und damit Dritte war bei ihrem Soers-Debüt die Deutsche Meisterin Simone Blum. Nachdem ihr Spitzenpferd, die zehnjährige Askari-Tochter DSP Alice, sich bei einem anderen Turnier vertreten hatte, stand ein Fragezeichen über ihrem ersten Aachen-Start. Umso glücklicher sei sie nun, hier an den Start gehen zu können und über die heutige Platzierung. Und ihr Pferd auch, auch wenn die Fuchsstute auf dem Abreiteplatz doch noch recht beeindruckt von der Kulisse war, wie ihre Reiterin verriet. „Aber die Siegerehrung hat sie sehr genossen!“ Und das ist ja die Hauptsache! (red)